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der Bär dem deutschen gleichgestellt hatte, verlassen, auf dem
Lande mit Abgaben belastet, in den Städten von den Deutschen
verdrängt, geriet sie in tiefe Verachtung, wo sie ihr Volkstum
festhielt. Meist ließ sie es fahren und nahm deutsches Wesen an.
Auch das Land selber bekam ein anderes Aussehen: an Stelle
des wendischen Feldsteinbaues trat der niederländische Backstein-
bauz die hölzernen Befestigungen der Städte verwandelten sich seit
1250 in steinerne Mauern und Türme, wie der adlige Krieger
in einen eisengepanzerten Ritter. Und in den Gärten und auf
den Feldern sah man neben den alten Kulturpflanzen neue (z. B.
die Rebe, den Krapp), die mit den deutschen Bauern gekommen
waren, wie neue Kunstfertigkeiten mit den deutschen Bürgern.
3. Brandenburg unter den bayrischen oder Wittelsbacher
Markgrafen (1324— 1373) und unter den luxemburgischen
Kurfürsten (1373—1415).
§ 11. Als das Heldengeschlecht Albrechts des Bären in der
Mark erlosch, war der Staat, den er gegründet, der größte und
mächtigste in ganz Norddeutschland. Aber verwaist fiel er nun
den habsüchtigen Nachbarfürsten zur Beute, die rings Stücke von
ihm abrissen. Auch im Innern griff wüste Unordnung um sich;
denn der Herrscher, der alles zusammengehalten, fehlte. Dies
Zwischenreich (Interregnum 1319—1323) rasch zu enden,
wäre das Amt des Kaisers gewesen. Aber gerade damals wütete
im deutschen Reiche selber der Bürgerkrieg; der bayrische Herzog
Ludwig von Wittelsbach und der österreichische Herzog Friedrich
von Habsburg rangen dort um die Krone. Erst als Ludwig
der Bayer seinen Gegner (bei Mühldorf 1322) besiegt hatte,
konnte er als anerkannter Kaiser sich auch der Mark annehmen.
Aber längst arbeiteten die Kaiser nicht mehr für des Reiches,
sondern für ihrer Familie Bestes; so gab auch Ludwig die Mark
nicht, wie deren Vorteil erheischte, den Verwandten der branden-
burgischen Ballenstädter, den Askaniern von Anhalt und Sachsen,
sondern er zog sie als erledigtes Reichslehen ein und be-
lehnte mit ihr 1324 seinen ältesten Sohn Ludwig. Da dieser
noch ein Knabe war, so verwaltete er selbst als Vormund für
ihn die Markgrafschaft.