Full text: Leitfaden der Preußischen Geschichte.

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Deren Unglück hob nun jetzt erst recht an. Denn Kaiser 
Ludwig der Bayer, der sich mit dem Papste verfeindet hatte, 
wurde in den Bann getan, und um die Wittelsbacher aus ihrer 
neuen Erwerbung zu verdrängen, rief der Papst die Nachbarn, 
besonders die raublustigen Polen, gegen die Marken auf. Da 
brach ein polnisches Heer in die Neumark ein, sengte und brannte, 
mordete und übte jeden Frevel, zerstörte an 200 Dörfer und 
schleppte über 6000 Menschen als Sklaven mit sich fort (1325). 
Auch unter den Märkern selbst war wegen des Streites 
zwischen Kaiser und Papst Unfriede; in Berlin kam es zu einem 
Auflaufe, wobei der Propst Nikolaus von Bernau, der ein 
Haupt der Päpstlichen war, erschlagen wurde. Ebenso erhoben 
sich die Bürger von Frankfurt a. O., indem sie die päpstlich 
gesinnten Priester verjagten. Dafür wurden beide Städte mit 
dem Bann und Interdikt belegt, d. h. es durfte in ihnen kein 
Gottesdienst gehalten, keine Kirchenglocke geläutet, keine Taufe, 
eheliche Einsegnung und christliche Bestattung vollzogen werden. 
Erst nach Jahren kauften die Bürger mit vielem Gelde sich von 
dieser Kirchenstrafe los. 
Neue Not kam über das Land, als Kaiser Ludwig 1342 
aus Habgier den Wunsch der Erbin von Tirol Margareta 
Maultasch (so genannt nach ihrem Geburtsort, einem Schloß 
in Tirol) erfüllte, indem er sie von ihrem untüchtigen Gemahl, 
dem Prinzen Johann von Luxemburg, schied und an seinen Sohn, 
den Markgrafen Ludwig, verheiratete. Denn wegen dieses Bruchs 
der Kirchengesetze schleuderte der Papst von neuem seinen Bann- 
strahl gegen die Wittelsbacher, und die Luxemburger, damals 
das mächtigste deutsche Fürstenhaus, das auch über Böhmen 
herrschte, empörten sich und schickten böhmische Heere ab, die 
Marken zu verwüsten. Noch schlimmer ging es dem Markgrafen, 
als 1347 sein Vater starb, und der Luxemburger Karl (IV.) 
Kaiser wurde. Dazu verwüstete noch eine entsetzliche Pest, der 
schwarze Tod (1348), die Länder. 
§* 12. Markgraf Ludwig der Altere, wie er zum 
Unterschiede von seinem gleichnamigen jüngeren Bruder genannt 
wurde, (1324—1351), kümmerte sich um die Leiden der Mark 
nicht viel; er hielt sich fast immer in seinem Bayern und Tirol 
auf. Um so härter mußte die Brandenburger ihr Los dünken,
	        
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