Full text: Leitfaden der Preußischen Geschichte.

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Frankfurt a. O., Berlin, Burg, Salzwedel unter bewaffnetem 
Geleit große Reisen; selbst bis nach Nowgorod („Gäste“). 
Die alten Geschlechter in den Städten (meist reiche Grund- 
besitzer und Kaufleute) hatten sich die Alleinbesetzung der Rats- 
stellen und des Bürgermeisteramts angeeignet. Nachdem aber die 
Zünfte wohlhabender geworden, nötigten sie, ihrer Bedeutung 
als Kern der städtischen Streitmacht sich bewußt, die Geschlechter, 
ihnen einen Anteil am Rat und Regiment der Städte einzu- 
räumen. Irn sich hielt jede Innung den strengsten Zunftzwang 
aufrecht und jeder Stand, jede Zunft hatte genau bestimmte und 
besondere Freiheiten und Rechte, außer welchen niemand weder 
Recht noch Ehre noch Freiheit besaß. 
Bei der Entartung des Adels, der immer allgemeiner sich 
auf den leichten Erwerb des Stegreiftums legte, bei der Roheit 
und Unwissenheit eines großen Teils der Geistlichkeit und 
dem fortwährenden Kriegszustande konnten Bildung und gute 
Sitte nicht gedeihen; die Mark blieb auch hierin gegen die an- 
grenzenden deutschen Länder zurück. Der Aberglaube dagegen 
hatte freies Spiel (Geißelbrüder und Judenverfolgung 1349, 
Wunderblut zu Wilsnack 1383). 
U. Die hohenzollerschen Kurfürsten bis zur 
Thronbesteigung Friedrich Wilhelms des Großen 
1415—1640. 
Kurfürst Friedrich I. (1415—1440). 
§ 17. In Schwaben, zwischen Donau und Neckar, liegt ein 
Berg, der hohe Zoller; da baute einst der Ahnherr der Könige 
von Preußen sein Schloß. Seine Nachkommen, die Grafen 
von Zollern, mehrten in Schwaben und Franken ihr Gutjz einer 
derselben, Friedrich I., wurde um das Jahr 1191 des Kaisers 
Burggraf zu Nürnberg, wo er dessen Rechte und Einkünfte 
zu verwalten hatte. Von seinen beiden Söhnen erbte der ältere, 
Konrad, das Burggrafentum und die fränkischen Güter, der jün-
	        
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