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persönliche Macht zu mehren, seinen Kriegsleuten als Sold für
Dienste Grundbesitz, wofuͤr sie ihm zu besonderer Treue verpflichtet
waren. In dasselbe Verhältnis setzten sich auch andere weltliche
und geistliche Große zu geringeren Leuten, der Stärkere zum
Schwächeren; nur mühsam behauptete der freie Besitzer sein Gut
als unabhängiges Eigentum (Allod)); oft erkaufte er Sicherheit
und andere Vorteile nur mit der Verwandlung desselben in ein
chen.
Wie das Sachsenland am längsten den alten Glauben fest-
gehalten, so blieb es auch am längsten bei der alten Sitte und
Weise des Lebens. Erst Heinrich I. gewöhnte sein Volk an
engeres Zusammenleben und einheitliches Wirken. Bis auf seine
Zeit gab es im östlichen Deutschland keine Städte. Er befestigte
Marktflecken und baute Burgen als Zufluchtsorte für die Be-
wohner des platten Landes in Kriegszeiten und verpflichtete jeden
neunten Mann des zur Burg gehörigen Gebietes, in ihr zu
wohnen und sie zu bewachen; um die Burg erwuchs dann bald
eine Stadt (z. B. Quedlinburg).
§ 4. Im Jahre 928 eroberte Heinrich I. Brannibor (Bran-
denburg), die Hauptfeste der wendischen Heveller an der
Havel; dann zwang er die Sorben wie die Ljutizen zur Tribut-
zahlung.
Sein Sohn, Kaiser Otto der Große (936—973), setzte
das Werk des Vaters fort und befestigte es, indem er zur Be-
kehrung der Heiden in den Slawenländern Bistümer stiftete: das
Bistum Havelberg 946, Brandenburg 949, Zeitz (später
nach Naumburg verlegt), Merseburg und das Erzbistum
Magdeburg 968.
Aber nur das Schwert schützte hier die deutsche Pflanzung.
An Königs und Kaisers Statt führte es und herrschte über alles
Volk in den wendischen Marken der Markgraf. Als solchen
hatte Otto der Große den klugen und tapfern Gero eingesetzt.
Dieser breitete die deutsche Herrschaft bis zur Oder aus und
schlug mit starker Hand alle Aufstände der Eingeborenen nieder.
Nach Geros Tode 965 bildete der Kaiser aus dem weiten
Gebiete, das jener verwaltet hatte, drei Amtskreise — die Nord-
mark (später Altmark geheißen) vom Harz bis zur unteren
Havel, die Lausitz oder Ostmark und die Mark Meißen — und
belehnte damit verschiedene Grafen. Seitdem wuchs bei den
Wenden die Hoffnung, das harte Joch der Sachsen abzuschütteln.