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Besorgnis für Schlesien einflößte. Er nahm daher die Unter-
stützung des Kaisers zum Anlaß, zog im August 1744 mit
80 000 Mann vor Prag und eroberte diese Stadt sowie ganz
Böhmen. Doch von den Sachsen im Rücken, von den aufstän-
dischen Bauern ringsum bedroht, auch durch Mangel und schlech-
tes Herbstwetter bedrängt, räumte er bald wieder dieses Land
und kam, da den Osterreichern und Sachsen von Nußland Trup-
pen versprochen, von den Seemächten Hilfsgelder gezahlt wurden,
in eine um so gefährlichere Lage, als Bayern nach Karls VII.
Tode mit Maria Theresia sich vertrug. Letztere setzte schon mit
August III. von Sachsen und Polen eine Teilung Preußens fest.
Aber Friedrich und sein Heer verzagten nicht: „Es ist keiner
unter uns,“ schrieb er aus dem Kriegslager in Schlesien nach
Berlin, „keiner, der sich nicht lieber das Rückgrat brechen ließe,
als einen Fußbreit Erde aufzugeben.“ Und wie nun Karl von
Lothringen mit 75.000 Osterreichern und Sachsen über das Rie-
sengebirge gen Schweidnitz herankam, fiel Friedrich morgens am
4. Juni 1745 bei Hohenfriedberg und Striegau mit 60 000
Mann über ihn her und schlug in 4 Stunden erst die Sachsen,
dann die Osterreicher in die Flucht. Der General v. Geßler
mit einem Dragonerregiment eroberte allein 66 Fahnen. Rings
im schlesischen Lande, soweit man den Kanonendonner hörte, sie-
len die Protestanten auf die Kniee und baten Gott um den Sieg
der evangelischen Sache. Friedrich folgte dem geschlagenen Feinde
nach Böhmen, wo derselbe sich verstärkte, und besiegte ihn noch-
mals bei Soor (unfern Trautenau) am 30. September 1745,
obwohl die Osterreicher hier 35.000, die Preußen nur 19.000
Mann zählten. Den Plan der Feinde, ein anderes österreichisches
Heer unter General v. Grünne im Verein mit sächsischen Trup-
pen aus der Lausitz nach Berlin zu schicken, vereitelte er dadurch,
daß er diesen sächsischen Heerhaufen bei Katholisch-Henners-
dorf (unweit Görlitz) am 23. November zersprengte. Das säch-
sische Hauptheer aber, das unter dem Feldmarschall Grafen
Nutowski auf den Felshöhen von Kesselsdorf (bei Dresden)
stand, wurde hier am 15. Dezember 1745 vom Alten Dessauer
angegriffen und, nachdem die Preußen über Schnee und Eis die
Felsen und Batterieen erstürmt, gänzlich in die Flucht ge-
schlagen. Am 18. zog Friedrich in Dresden ein, wo Sachsen
und Osterreich um den Frieden unterhandelten; derselbe wurde