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wenn sie der Welt Schrecken einjagen und wenn sie zu gleicher Zeit einen
Terror ausüben können. Wenn dies den Zentralmächten glückt, so haben
sie ihre Erfolge dieser Methode zu verdanken.
Wie kann eine Reform internationaler Beziehungen auf dieser Art er-
zielten Friedens beruhen? Ein derartiger Friede wäre der Sieg aller der
Kräfte, die den Krieg verursachen und barbarisch machen. Ein derartiger
Friede würde die Nutzlosigkeit aller der Maßregeln bedeuten, auf die sich
die Zivilisation verläßt, um internationale Konflikte auszuschalten und ihnen
die scharfen Kanten zu nehmen.
Deutschland und Oesterreich-Ungarn haben den gegenwärtigen Krieg
unvermeidlich gemacht, indem sie die Rechte eines kleinen Staates verge-
waltigten und ihre anfänglichen Siege erkämpften, indem sie den Vertrag,
der das Gebiet des anderen kleinen Staates garantierte, verletzten. Ist es
denkbar, daß sie in Zukunft die Beschützer der kleinen Staaten sein werden
oder daß durch die von ihnen unterzeichneten Verträge kleine Staaten gegen
Angriffe gesichert werden, und würden sie, wenn der Terrorismus fernerhin
ein Werkzeug für den Sieg bleiben sollte, dieses Werkzeug aufgeben, wenn
die Neutralen dies forderten? Wenn die bestehenden Verträge nichts anderes
sind als ein Fetzen Papier, was nützen dann neue Verträge? Wenn die
Verletzung der Grundbedingungen des Völkerrechtes Erfolge zeitigt, würden
dann die Konferenzen von Vertretern der verschiedenen Länder nicht ver-
gebens an der Verbesserung dieses internationalen Gesetzbuches arbeiten ?
Allein die Verbrecher, die die Grundbestimmungen des Völkerrechtes verge-
waltigen, werden aus diesen Bestimmungen Nutzen ziehen, und diejenigen,
die sich daran halten, werden geprellt sein. Obgleich also unser Volk durch-
aus das Verlangen des Präsidenten nach Frieden teilt, glaubt es nicht, daß
dieser Friede dauerhaft sein kann, wenn er nicht auf den Erfolg der Sache
der Alliierten aufgebaut wird. Ein dauerhafter Friede kann kaum erwartet
werden, wenn nicht folgende drei Bedingungen erfüllt sind:
1. daß die bestehenden Ursachen der internationalen Unruhen, soweit
es irgendwie möglich ist, entfernt oder wenigstens abgeschwächt werden,
2. daß die Völker der Zentralmächte ihrer Anfallsabsichten überdrüssig
werden, ebenso ihrer barbarischen Methoden,
3. daß alle Friedensbestimmungen, die die Feindseligkeiten verhüten
oder einschränken sollen, eine internationale Sanktion in irgend einer Form
erhalten, die den schlimmsten Angreifer zur Aufgabe seiner Pläne zwingen.
Diese Bedingungen werden nur schwer zu erfüllen sein, aber nach un-
serer Auffassung stimmen sie allgemein mit den Idealen des Präsidenten
Wilson überein, und wir haben das Vertrauen, daß keine dieser Bestimmungen
selbst nur in unvollkommener Weise verwirklicht werden kann, ohne daß
ein Friede kommt, der auf die Grundbedingungen aufgebaut ist, die in der
gemeinschaftlichen Note der Allierten enthalten sind. Hiefür hat England
seine Opfer an Gut und Blut gebracht und ist bereit, auch weiterhin diese