Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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ihm meine große Bewunderung zolle. Neu ist mir aber, daß 
es so frei von nationalen Eifersüchteleien ist und die Ver- 
dienste anderer so willig anerkennt.“ Das Gabelfrühstück 
machte dem Gespräch zunächst ein Ende 
4 Uhr Spazierfahrt im Sachsenwalde. Nachdem Bis- 
marck sein Anwesen beschrieben hatte, bediente er sich der 
englischen Sprache, „damit dieser“ (dabei deutete er auf 
den Kutscher) „uns nicht verstehen kann“, und er überraschte 
seinen Begleiter durch die Geläufigkeit, mit der er sich des 
fremden Idioms bediente, das nur einen geringen Akzent 
verriet. Er begann mit den Worten: „Seitdem man mich 
aus dem Amt mit dem Stiefel hinausgeschoben“ („Sunce 
I have been kicked out of office“), ein Ausdruck, welcher 
Villard so erstaunte, daß er den Fürsten um Erlaubnis bat, 
ihn unterbrechen zu dürfen, und sagte: „Durchlaucht, das 
ist ein Amerikanismus, wo haben Sie den her?“ Biemarck: 
„Ich weiß mich nicht zu entsinnen, wo ich ihn her habe, aber 
der Augsdruck bezeichnet meinen Fall ganz genau, indem die 
Art meiner Entlassung der Anwendung einer Stiefelspitze gleich 
gewesen ist.“ Dann schickte er sich an, die Geschichte seiner 
gewaltsamen Amtsenthebung zu erzählen. Es folgte eine halbe 
Stunde lang ein solch ungehemmter Strom scharfen Witzes, 
schneidenden Sarkasmus und bitterer Verurteilung, wie sie 
Villard nie zuvor und niemals wieder gehört. Es war eine 
eigenartige Mischung von Beredsamkeit und ungezwungener 
Plauderei. Mus seinen Worten ging hervor, wie tief er 
das ihm nach seiner Ansicht erwiesene Unrecht und den er- 
littenen Undank empfunden haben mußte. So erzählte er als 
Beweis der ungerechten Behandlung, was er getan, um die 
Nation zu einigen und das Ansehen der Dynastie der Hohen- 
zollern zu mehren. Rückhaltlos war seine Behauptung bezüglich 
seiner eigenen Verdienste als Einiger Deutschlands, und 
fast spöttelnd setzte er andere der handelnden Personen 
in dem historischen Drama in das rechte Licht, darunter 
den alten Kaiser Wilhelm, den unglücklichen Kaiser
	        
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