Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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Ansprache hieß, welche der Amtsvorsteher Cunow an Bismarck 
richtete, säumte er nicht, seiner Freude über diese herzlichen 
Worte kundzugeben, indem er seine engeren Landsleute, die 
Altmärker in längerer Rede daran erinnerte, daß er sich zu allen 
Zeiten mit Stolz als Sohn der Altmark gefühlt habe. Bei der 
Inaugenscheinnahme seines Besitztums ließ er sich auf der 
Dorkstraße „vom Fleck weg“, wie er scherzend sagte, mit seinen 
Beamten in einer Gruppe photographieren. Er sprach seine 
Freude über den schönen Waldbestand aus, wenn auch die 
„Nonne“ einigen Schaden angerichtet habe. 
Einige Rathenower Herren hatten sich nach Schönhausen 
aufgemacht, in der Hoffnung, dort ihren Ehrenbürger Bis- 
marck zu sehen. Das Elück war ihnen günstig; sie kamen 
gerade an, als Bismarck mit seinem Sohne Herbert eine 
Ausfahrt machen wollte, und begrüßten die beiden Herren 
bei der Vorbeifahrt mit Hurrahgeschrei. Biomarck ließ sofort 
halten, zog seinen Filzhut und fragte: „Wo kommen die 
Herren her und zu welchem Zweck?“ Die Antwort lautete: 
„Von Rathenow und um Eure Durchlaucht wieder einmal zu 
sehen.“ 
Bismarck: „So, so, von Rathenow, ach ja, da ist ja jetzt 
Eisenbahn; früher mußte ich hier meilenweit durch den Sand 
fahren, als ich mit dem Herrn von Stechow dorthin reiste.“ 
Ein älterer Herr: „Durchlaucht gedenken dabei wohl an 
die Zeit der Wahlen zum ersten Landtage im Jahre 18487“ 
Bismarck (welcher damals den Wahlkreis Westhavelland 
vertrat): „Jawohl, ich wurde damals in Rathenow aber 
wenig freundlich empfangen. Es war eine wilde Erregung, 
und man warf mich sogar mit einem Steine; ich meine die 
Schmerzen noch jetzt öfter hier (auf den linken Oberarm 
zeigend) am Knochen zu spüren. Ich begrüßte trotzdem den 
Herrn, welcher geworfen hatte, recht höflich, und warf darauf 
den Stein zurück.“ 
Der ältere Herr: „Ja, Durchlaucht, es war eine be- 
wegte Zeit und besonders ihre Folgen.“ 
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