— 110 —
7
eines seltenen Prachtexemplars von Hund die Erlaubnis zu
erteilen, sich den Titel „Fürstlich Bismarckische Hoflieferanten“
beilegen zu dürfen ! Das ging mir doch wider meinen Aich-
strich, und ich ließ denselben eine Antwort zu Teil werden,
welche sie niemals an einen Autographensammler verkaufen
werden.“) — — « ..
In Bezug auf den Vertrag mit England, der uns statt
Sansibar Helgoland gab, bemerkte Bismarck, daß man da
einen Rock vertauscht habe gegen einen Hosenknopf, wie es
Helgoland ist. Er sprach demnächst von der Engländerei
des neuen Kurses und meinte, das sei ein Unglück, daß wir
wieder in die früheren Zeiten verfallen, wo die deutschen
Fürsten immer nach dem Auslande geschielt haben.
Bei Erwähnung der Handelsverträge tadelte Bismarck,
daß die bayerische Regierung ihre Zustimmung dazu gegeben
habe. „Sagen Sie in der Presse, daß der Landtag und
die bayerische Regierung sich in entsprechender Weise rühren
sollen. Schreiben Sie, was Sie schreiben können und so scharf
wie möglich, damit man es auch in Berlin hört und die
anderen deutschen Journalisten sollten das Gleiche tun; denn
sonst wird Deutschland in große Gefahr kommen.““)
*)) Der „Saale-Zeitung“, welche die vorstehende Hunde-
geschichte abgedruckt hatte, ging darauf eine Berichtigung des
Vertreters der Firma Cäsar und Minka zu. Die „Tägliche Rund-
schau“ war aber in der Lage, die vorstehende Berichtigung ihrer-
seits zu berichtigen und Memmingers Aeußerungen zu bestätigen.
„Kölnische Volkszeitung“ Nr. 847 vom 28. September 1898.
") Nach einer Aeußerung Memmingers in der bayerischen
Kammer am 14. Februar 1906. Hiernach bemerkte Bismarck noch
u. a.: er bedaure es sehr, daß der bayerische Landtag und die
bayerische Regierung nichts zu den unbegreiflichen Vorgängen sagen,
welche damals die Reichsregierung aufs Tapet gebracht hat.
„Kiautschou hat er erwähnt. Er hat gesagt: das ist ein kleiner
Fleck Erde, aber groß genug, um darauf recht große Dummheiten
zu machen. Hiergegen hätte die bayerische Regierung im
eigensten Interesse protestieren müssen, weil dadurch das Geld