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Kissingen, 1891.
Kupßerung, betreffend Bismarcks Grabschrift.“
Lieder und Grabschriften auf Bismarck hatte Max Bewer
noch bei Lebzeiten desselben verfaßt. Die Grabschriften las
der Fürst selbst noch „mit Dank und Interesse“; er äußerte:
„Ich wünsche mir noch eine passende Grabschrift. Als er das
kleine Buch in Varzin empfing, bestellte er noch sechs Exem-
plare nach, bemerkte aber dabei mit gutem Humor, er wolle
doch noch keinen Gebrauch davon machen. Er hatte das kleine
Buch manchmal auf seinem Nachttisch, weil ihm die Lektüre
der Epigramme Freude und Vergnügen bereitete.““)
Bahnhof Hammermühle, 2. September 1891.
Begrüßung des Prinzen Albrecht v. Preußen.““
Auf die Dankesworte des Prinzen, daß es sehr liebens-
würdig von Bismarck gewesen, in Hammermühle zu erscheinen,
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5)) Dem Buch „Vaterland“ (Goetheverlag Dresden-Laube-
gast) von Maz Bewer entnehmen wir einige
Grabschriften auf Bismarck.
Geboren in Preußen;
Gestorben in Deutschland;
Betrauert in der Welt.
Die ihn verkleinerten, sagten: Er hatte GElück;
Die ihn bewunderten, sagten: Er hatte Verstand;
Die ihn verstanden, sagten: Er hatte Herzk
Hier ruht, der niemals ruhte.
Schlaf wohl, du guter und getreuer Knecht,
Mit deinem Pfund gewuchert hast du recht;
Ein echter Deutscher, hast du über Nacht
Fünfzig Millionen deutsch gemacht.
“") Kissingen, August 1891. Ueber den Empfang eines kleinen
Trupps von Jüngern des Stuttgarter Liederkranzes in der oberen
Saline von Kissingen vergleiche die „Münchner Allgemeine Zei-
tung“ Nr. 224 vom 14. August 1891.
*# Einer Notiz der „Danziger Zeitung“ entnommen; cf.
die „Hamburger Nachrichten“ vom 5. September 1891. M. A.