Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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hannoverschen Wahlkreise schon gern besucht, aber es geht 
nicht gut, ich muß zu viel Rücksicht auf meine Gesundheit 
nehmen. Jetzt ist das Wetter ja auch zu schlecht.“ 
Hahn: „Wir haben auch schon auf einen Besuch gehofft 
und bereits überlegt, welches Lokal bei uns wohl groß genug 
wäre, um alle Anhänger Eurer Durchlaucht zu fassen. Viel-- 
leicht haben wir im nächsten Sommer die Freude. Eure 
Durchlaucht zu begrüßen.“ 
Bismarck: „Ich will sehen, ob ich es dann möglich machen 
kann. Sagen Sie nur Ihren Landsleuten, ich kömte vorläufig 
nicht gut nach Berlin in den Reichstag kommen. Zunächst liegt 
auch noch keine dringende Veranlassung vor. Außerdem habe ich 
keine Wohnung in Berlin. — Wie ist die Ernte bei Ihnen aus- 
gefallen?“ 
Hahn: „Dieses Mal haben die trockenen Böden die besten 
Erträge gegeben.“ 
Bismarck: „Ich habe in Varzin auch trockenen Boden 
und trotzdem doch nicht viel geerntet. Ich habe nur wenig 
Winterkorn verkaufen können und von den hohen Preisen 
keinen Vorteil gehabt. Wenigstens habe ich so viel Korn 
geerntet, um auch für meine Leute noch genug übrig zu haben 
und das ist ja die Hauptsache.“ 
Hahn erzählte dann Bismarck vom hohen Flemming, 
dessen trockener Sandboden, wie er im letzten Manöver gesehen 
habe, dieses Jahr eine ganz besonders gute Ernte gehabt habe. 
Bismarck: „Das kommt dort in der trockenen Gegend 
auch nicht alle Jahre vor. Was sind das dort allein für 
Sandwege!“ 
Als alle Umstehenden, die nur dann und wann das 
Gespräch mit Hochrufen unterbrachen, entblößten Hauptes 
blieben, forderte Bismarck sie auf, sich doch zu bedecken, 
es sei ja Novemberluft! Zwischendurch fragte ein mit einem 
Kneifer bewaffneter Einjähriger vom 3. Feldartillerie-Re- 
giment den Fürsten, ob der Erzieher der gräflich Rantzau“= 
v. Poschinger, „Also sprach Bismarck“ Band III. 9
	        
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