Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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Friedrichsruh, 1892. 
Unterredung mit einem Spezial-Korrespondenten 
des „New-York Herald“, betreffend die Zusam- 
menkunft Bismarcks mit dem Grafen Schuwalow, 
die Verhandlungen mit Ungarn und Böhmen 
1866, Werte Italiens für Deutschland, England, 
keine Kriegsgefahr.“ 
Der Korrespondent des „New-York Herald“ zeigte Bis- 
marck den im „Berl. Tagblatt“ vom 10. Juni 1892 ab- 
gedruckten Artikel dieses Blattes über die Zusammenkunft 
des Fürsten mit dem russischen Botschafter Grafen Schuwaloff 
in Friedrichsruh im Jahre 1878. 
Bismarck: „Der Artikel, den Sie mir gezeigt haben, ist 
ein Gewebe von Unsinn, zusammengetragen von jemandem, 
der nicht einmal im Stande ist, das verächtliche Geschäft des 
Geschichtsfälschens zu besorgen. Die Erzählung ist absurd. 
Ich befand mich nicht im Bette, als Schuwaloff mich be- 
suchte,“) sondern saß an der Spitze der Mittagstafel. Auch 
pflegte ich nicht Dokumente in der Bibliothek auszubreiten, 
um meine Gäste zu unterhalten. Meines Wissens befand sich 
nicht ein einziges Dokument irgend einer Art hier im Haus 
zu der Zeit, als er herkam. Der Urheber dieser absurden 
Geschichte verwechselt das Jahr 1878 mit 1879. Der an- 
geführte Brief des Zaren war im Jahre 1879 geschrieben 
und damals habe ich Vorsichtsmaßregeln für den Fall eines 
Krieges mit Rußland getroffen und ich war es, der sagte 
(nicht schriebhn: Was denken Sie davon? als mir der Kaiser 
um diesen Preis eine äußerliche Beziehung wieder aufnehmen 
wollen, welche für die Politik des Reiches einen Nutzen gar nicht 
verspräche und auf einen solchen auch nicht berechnet wäre.“ 
*) Penzler a. a. O. Bd. III, S. 289. 
"*) Der Besuch erfolgte am 20. Mai 1878.
	        
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