Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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zu kleinen Zahl der Mannschaft, im Vergleich der Zahl der 
Mannschaften in Frankreich und Rußland, sondern in einer 
zu geringen Zahl von Unteroffizieren, Offizieren und Frie- 
denspferden, namentlich bei der Artillerie. Es wäre meines 
Erachtens die richtige Lösung der ganzen Frage, die hier 
aufgeworfen wird — und zwar aufgeworfen wird mit einer 
unglaublichen Kurzsichtigkeit der Männer, die sie vortragen 
— daß der Reichstag nicht etwa die Vorlage unbedingt ab- 
lehnt, sondern sich bereit erklärt, diesen wirklich vorhandenen 
Mängeln unserer Heeresverhältnisse abzuhelfen, sobald man 
ihm die richtigen Quellen nachweist, aus welchen die Mehr- 
bedürfnisse für diese Verbesserungen entnommen werden können, 
ohne die Einzelstaaten oder das Reich unerträglich zu be- 
lasten. Diese Notwendigkeit, erst die Quellen für neue 
Steuern zur Deckung der Militärlasten nachzuweisen, ehe die 
erhöhten Militärbedürfnisse bewilligt werden können, hat 
namentlich Miquel genauer erörtert und dargetan.“ 
Amtsrichter Dr. Kind: „Wollen Eure Durchlaucht nicht, 
als Mitglied des Reichstags in diesem Sinne Ihre gewich- 
tige Stimme im Reichstage vernehmen lassen und abgeben? 
Dort könnten Eure Durchlaucht den Krystallisationspunkt für 
die große Mehrheit bilden.“ — 
Biemarck: „Nein! da kennen Sie die Mehrheit des 
jetzigen Reichstags nicht! Die Mehrheit würde mich meiden 
wie einen Pestkranken. Ein hamburger Cholerakranker wäre 
im Vergleich zu mir eine begehrte Persönlichkeit! Die aller- 
meisten würden die Befürchtung hegen, daß der Umgang mit 
mir sie der Einladung zu Hofe beraube, der Beförderung 
ihrer Söhne nachteilig sei — und was sich die Leute sonst 
einbilden würden. Außerdem würde ich im Reichstag einige 
Stunden warten können, bis ich zum Wort käme, und dann 
nochmals einige Stunden, ehe ich meinen Gegnern antworten 
könnte. — 
Der Schmutz, mit dem mich meine Feinde bewerfen würden, 
wäre mir zwar ganz gleichgültig. Mein Erscheinen in Berlin
	        
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