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was ich beiläufig mit Ihnen besprechen wollte, Herr Doktor.
Sie nennen das Tier hartnäckig schön — das ist es aber
gar nicht. Freilich ist es ein Geschenk des Kaisers zu meinem
vorjährigen Geburtstage. Und Seine Mojestät meinte es
sehr gut mit mir, denn er gab dem Minister von Bötticher
sechshundert Mark zu dem Zweck. mir einen Hund zu kaufen,
und Boetticher — der so viel von Hunden versteht, wie von
vielem andern, das er auch für den Kaiser besorgt — ließ
sich diesen Hund aufhängen und zahlte dafür wahrhaftig
sechshundert Mark — er ist nicht sechshundert Pfennige wert!
Ja, dieser Hund ist ein trauriges Beispiel für einen von
seinem Minister schlecht bedienten Monarchen!“
Bei Fortsetzung des Spapgierganges fragte Blum Bis-
marck, ob die duftig-bläuliche Waldhöhe über der Thal-
senkung drüben ihm noch gehöre.
Bismarck: „Rings am Horizont schweifen unsere Augen
noch nicht bis zu meinen Grenzen. Oben auf den höchsten
Hügeln kann man allerdings Schlawe und bei ganz klarem
Wetter sogar die Ostsee erblicken. Aber mein Gut Varzin
umfaßt 36.000 Morgen. Freilich meist Wald und kargen
Boden.“.
Blum: „Na, die Masse muß es bringen.“
Bismarck: „Auch die nicht mal.“
Die „Deutsche Revue“ scheint auch an einer hochgradigen
Offiziosität zu leiden. Sie beschuldigt mich, 1875 den Krieg
mit Frankreich gewollt zu haben.?“) Der Anonhmus, der
das zu drucken wagt, hat, nach vielen seiner Mitteilungen,
scheinbar Beziehungen zum Auswärtigen Amte. Aber alles,
was er vorbringt, sind nur unrichtige Schlüsse aus falschen
Behauptungen. Das Auswärtige Amt verwahrt die voll-
ständigen urkundlichen Nachweise, um diese Lügen als solche
*) Anspielung auf den im Novemberheft 1892 erschienenen
Artikel: „Die russisch-französische Allianz und der Dreibund in
geschichtlicher (2?) Beleuchtung.“