Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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das Uebel. Ich bedauere die Regierungen, die mit gleichen 
Mitteln operieren wollen, weil der Sozialismus in den Unter- 
nehmungen gegen die Religion Nahrung findet, und der 
Sozialismus für die Staaten eine hundertmal gefährlichere 
Plage ist, als die Jesuiten.““) 
Berlin, 3. Dezember 1892. 
Gespräche auf dem Stettiner Bahnhof bei der 
Durchfahrt nach Varzin. 
Stimme aus dem Publikum: „Werden Durchlaucht in 
den Reichstag kommen?“ 
Bismarck: „Warten wir es ab, es ist das eigentlich nichts 
für einen alten Mann.“ » 
Stimme aus dem Publikum: „Durchlaucht sehen aber 
prächtig aus.“ 
Bismarck: „Ja, mir geht es auch ganz gut, aber wenn 
man alt wird, wird man steif, körperlich und geistig erst 
recht.“ 
Stimme aus dem Publikum: „Na, na! Man ärgert 
sich im Reichstag auch zu sehr.“ 
Bismarck: „Ach, ärgern tue ich mich nicht.“ 
Stimmen aus dem Publikum: „Aber wir.“ 
Bismarck: „Das sollte mir leid tun.“ 
Demnächst ließ sich Bismarck mit einem ihm bekannten 
Herrn in ein längeres Gespräch ein, wandte sich dann zu 
dem mit Ueberbringung der Grüße des Landwehrvereines 
Vergleiche darüber mein Werk: „Neue Tischgespräche des Fürsten 
Bismarck“, Bd. I, S. 276 f. und S. 390 f., Bd. II, S. 340. Das 
obige Referat ergänzt die ältere Darstellung. 
*) Die deutsche Presse bezweifelte die Bismarck in den 
Mund gelegte Aeußerung, daß das Mittel, die Maigesetzgebung 
in seiner Gesamtheit schlimmer gewesen sei, als das Uebel, dem 
es steuern sollte. 
v. Poschinger, „Also sprach Bismarck“, Band III. 14
	        
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