Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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boten ist vor allem eine erhebliche Verstärkung der Artillerie 
weil dieselbe meines Erachtens in einem künftigen Kriege die 
Hauptrolle spielen wird. Daß die für die Heeresverstär- 
kung erforderlichen Lasten getragen werden müssen und können, 
erscheint selbstverständlich.“ 
Friedrichsruh, 29. April 1893. 
Unterredung mit Dr. Hans Blum, betreffend den 
Besuch Rottenburgs, Poschingers Publikationen, 
die Militärvorlage, Empfehlung größerer Diskre- 
tion in Bezug auf lebende deutsche Staatsmänner, 
das Zustandekommen des deutsch-österreichischen 
Bündnisses, die Regierungszeit Kaiser Friedrichs, 
das Battenbergische Heiratsprojekt, die Geschichte 
der Entlassung Bismarcks.“ 
Die Unterredung fand in Bismarcks Arbeitszimmer statt, 
gleich nach der Ankunft Blums. „Was trinken Sie um diese 
Tageszeit?“ 
Blum: „Gar nichts.“ 
Bismarck: „Also Champagner.“ 
(Nachdem der Diener ihn gebracht und sich wieder ent- 
fernt hatte, mit Blum anstoßend): „Auf alte Zeit!“ 
Blum nickte ernst-wehmütig beim Anstoßen zu und er- 
innerte an die Scharen norddeutscher Landsleute, die vor 
") Hans Blum: „Persönliche Erinnerung an den Fürsten 
Bismarck“, Bd. IV, S. 268—288. 
Nachdem Blum in das Zimmer schon eingetreten war, blickte 
Bismarck, in der noch geöffneten Türe stehend, unmutig auf den 
Vorplatz vor dem Herrenhause hinaus und rief dem Diener zu: 
„Lassen Sie doch gleich die Apfelsinenschalen wegschaffen, die 
da draußen vor der Türe liegen. Die Hühner sind so dumm 
und fressen davon und bekommen nachher den Pips.“ Zu Blum: 
„Die Hühner sind nicht mein Eigentum, sondern das des Post- 
halters; sie finden sich täglich als Gäste in meinem Hofe ein.“
	        
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