Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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diese Vorlage schon längst im Reichstag unter Dach bringen 
können, wenn er im November (1892) das Angebot Bennigsens, 
der die Stimmen der Nationalliberalen für Bewilligung 
aller Forderungen der Vorlage an Mamnschaft und Geld 
zur Verfügung gestellt hatte, wenn dagegen die zweijährige 
Dienstzeit für die Dauer des Gesetzes von der Re- 
gierung zugestanden und festgelegt würde, angenommen 
hätte. Ich bin auch heute noch für die dreijährige Dienst- 
zeit. Statt mit den Nationalliberalen und Konservativen 
will Caprivi die Vorlage offenbar lieber mit dem schwarzen 
Kartell des Zentrums zu stande bringen. — Sie wollten 
einige Fragen an mich richten. Gestatten Sie mir zuvor, 
Ihnen zu beweisen, wie genau ich Ihre Berichte aus Varzin 
gelesen habe. Warum lassen Sie mich immer mit einem 
Anfluge von Schwermut behaftet sein? Ich ersuche Sie, 
alle persönlichen Kritiken über noch lebende deutsche Staats- 
männer in Ihrem geschichtlichen Werke wegzulassen, mir die 
Druckbogen, welche meine persönlichen Mussprachen gegen Sie 
enthalten, vor der Ausgabe des Werkes zur Durchsicht zu 
senden und über meine Antworten auf Ihre heutigen Fragen 
vorläufig nichts in Zeitungen zu veröffentlichen.“ 
Blum versprach das. 
Bismarck: „Gut, welche Fragen haben Sie jetzt an mich 
zu richten? 
Blum: „Zunächst möchte ich etwas Näheres hören über 
das Zustandekommen des deutsch-österreichischen Bündnisses vom 
7. Oktober 1879.“ 
Bismarck: „Im Jahre 1879 war, gemäß der Abrede 
im Berliner Frieden, eine von den Großmächten und be- 
war die Antwort, „die Sache ist wirklich nicht so wichtig; eine 
Mehrheit für die Militärvorlage ist unter allen Umständen gewiß.“ 
Die Frau sah erstaunt auf. Was ging sie die Militärvorlage 
an? Sie hatte an ihren ältesten Sohn gedacht und an die 
Kränkung, die ihm vielleicht eine Niederlage im Wahlkampf be- 
reiten würde.
	        
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