Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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schirm des Flügelmannes, eines Frankfurter, deutend): 
„Schlechtes Wetter heute, meine Herren, da kann man einen 
Regenschirm gebrauchen. Na, wir Landleute haben den 
Regen nötig genug!“ 
Die Harrenden: „Jawohl Durchlaucht.“ 
Bismarck (den Weg fortsetzend): „Na, dann Adieu, meine 
Herren!“ 
Friedrichsruh, Sommer 1893. 
Unterredung mit dem Redakteur der „Werfkstatt“ 
Meister Conrad, betreffend die deutsche Post- 
verwaltung, Napoleons Absichten auf Saarbrücken, 
Spandau.“ 
Nach langer Wanderung durch Forst und Park gelang es 
dem Redakteur, Bismarck auf dessen Spaziergang nahe zu 
kommen. Er riß seinen Hut vom Kopfe und rief: „Gott grüß 
Euch, Durchlaucht, Gründer des Reichs, Stolz aller Deutschen, 
die Hoffnung Deutschlands!“ Ueberrascht und verwundert 
blieb Bismarck stehen. Inzwischen waren auch einige andere 
Leute, die sich in der Nähe gehalten hatten, herangekommen. 
Als sich ein Postbeamter Bismarck als solcher vorstellte, be- 
merkte er: „Die deutsche Reichspost hat sich in den 
obigen Gespräches.) Einige Sekunden ein feierliches Schweigen bei 
uns. Kaum aber war Bismarck um die Waldecke verschwunden, 
da sagten alle wie aus einem Munde: „Der Bismarck hätte auch 
von etwas anderem sprechen können, als wie vom Wetter"“. Aber 
gefreut hat es uns doch, Bismarck gesehen zu haben. — Und 
hinzufügen wollen wir, daß Bismarck sich auch gefreut haben wird, 
die unbequemen Besucher auf so bequeme Art abgeschüttelt zu 
haben. 
  
*) „Berliner Börsen-Zeitung“ Nr. 307 vom 4. Juli 1893. 
Ueber das kurze Gespräch eines Leipzigers mit Bismarck in 
Friedrichsruh am 21. Juni 1893 vergleiche die „Leipziger Neuesten 
Nachrichten“ Nr. 176 vom 25. Juni 1893. 
v. Poschinger, „Also sprach Bismarck“ Band III. 16
	        
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