Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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Regiment im Reiche genau kontrollieren. Der Reichskanzler, 
welcher die preußischen Stimmen im Bundesrat instruiere, 
dürfe nichts tun, wozu er nicht als preußischer Minister der 
Zustimmung des Preußischen Staatsministeriums sich ver- 
sichert habe oder sich sicher halten könne. 
„Daran, daß in Reichsangelegenheiten die Landtage vor 
der Verhandlung im Reichstag Beschlüsse fassen sollen, denke 
ich nicht, aber ex post sollen sie ihre Regierungen zur Rechen- 
schaft ziehen wegen ihrer Abstimmungen im Bundesrat. Meine 
Beziehungen zur Presse werden sehr übertrieben, ich sehe den 
Redakteur der „Hamburger Nachrichten“ monatlich vielleicht 
einmal. Die Leute sprechen immer von Versöhnung, ich bin 
froh, daß ein in dieser Richtung von einem hohen Herrn 
unternommener Versuch nicht zum Ziele geführt hat, ich lebe 
ganz frei und unabhängig, brauche auch meine Uniformen 
nicht im stande zu erhalten; würde eine Annäherung statt- 
finden, so würde man mich, wenn ich abweichende Meinungen 
ausspreche, undankbar nennen. Machen ließe es sich übrigens 
leicht; der Kaiser kommt oft in meine Nähe; würde man 
es mich amtlich wissen lassen, so würde ich es für meine Pflicht 
halten, mich bei ihm zu melden.“ 
Kissingen, 1. September 1893. 
Unterredung mit den Verlagsbuchhändlern Adolf 
und Paul Kröner und dem Chefredakteur Hugo 
Jacobi, betreffend den Druck von Bismarcks „Ge- 
danken und Erinnerungen“.“ 
Nach kurzer Begrüßung der Herren, beauftragte Bismarck 
den gleichfalls ins Zimmer getretenen Dr. Chrysander, ihnen 
*) Cf. oben S. 238. Am 29. August 1893 traf gleich- 
zeitig mit Zeitungsnachrichten über eine schwere Erkrankung Bis- 
marcks ein Schreiben Chrysanders bei Adolf Kröner ein mit der 
Nachricht: „Seine Durchlaucht würde erfreut sein, Sie, oder, falls
	        
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