Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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und legte ihm speziell den Entwurf der Ansprache vor, die 
der Sprecher an den Altreichskanzler zu halten gedachte. 
Bismarck war sich zwar des Opfers bewußt, welches er 
seinen Besuchern zu bringen bereit war, er freute sich indessen 
auf die zu erwartende Huldigung. Es befriedigte ihn, daß 
die Deutschen in Posen endlich anfingen, sich auf eigene Füße 
zu stellen und daß er in der an ihn zu richtenden Ansprache 
aufgefordert werden sollte, persönlich in die Gestaltung der 
nationalpolitischen Anschauungen der Provinz einzugreifen. 
Die Gelegenheit zu einer derartigen politischen Aktivität tat 
ihm wohl; es war für ihn eine angenehme Unterbrechung der 
unfreiwilligen Muße, die ihn in den letzten Jahren so oft 
drückte. 
Varzin, Ende August 1894. 
Unterredung mit dem Redakteur der „Pommer-= 
chen Volksrundschau“ Karl Strecker, betreffend 
Den Elbekanal, die Hafenverhältnisse der deutschen 
Ostsee, Varzins Nehbestand, die Fürstin Bismarck." 
Bismarck: „Sie haben sich aber schlechtes Wetter zum 
Spazierengehen ausgesucht.“ 
Strecker stellte sich vor, und fügte hinzu, daß er mit 
mehreren Herren aus Mecklenburg und Hamburg im Sommer 
vorigen Jahres die Ehre gehabt habe, in Friedrichsruh zur 
Frühstückstafel gezogen zu werden. Bismarck serinmerte sich, 
und erkundigte sich, was die Ostseestädte östlich Lübecks zum 
— erfuhr der Fürst von Herrn v. Hansemann, daß der Artikel 
wie mehrere andere gleicher Tendenz von diesem herrührten. Die 
Art, wie neben der Polenpolitik Caprivis auch dessen Handels- 
politik in diesen Aufsätzen behandelt wurde, sagte dem Fürsten 
durchaus zu; in vielen Gesprächen mit Herrn v. Hansemann gab 
er seiner Zustimmung zu dessen Ansichten rückhaltlosen Ausdruck. 
*) „Tägliche Rundschau“ Nr. 217 vom 16. September 1894. 
  
 
	        
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