Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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schön stehen. Solche Sachen gehören eigentlich vor einen archi- 
tektonischen Hintergrund. Es wäre deshalb wohl besser, das 
Ganze mehr ans Haus heranzurücken. Ich hatte mir eigentlich 
gedacht, es sollte hier auf diesem Beet stehen. (Mit dem Stock 
auf das Gefäß klopfend) Hören Sie nur, ein ganz eigen- 
tümlicher Ton, so glockenhaft. Die Eisenwerke von Schlesien 
wollten mir auch eine teure Säule hierhersenden, aber ich 
habe schon gar keinen Platz mehr, ich habe sie nach Schön- 
hausen geschickt. — Das Schönste ist eigentlich der Deckel; schade 
daß man ihn nicht besser sieht! Ich glaube es wird besser 
sein, wenn man den Sockel niedriger macht, daß man doch 
wenigstens einen Blick auf die schöne Arbeit des Deckels hat. 
Ich kann nicht hinaufklettern, so sehr es mich interessieren 
würde.“ 
Demnächst machte Bismarck einige Bemerkungen über die 
hervorragende Befähigung des japanischen Volkes in allen 
möglichen Kunstfertigkeiten und kam schließlich auf die er- 
staunlichen Leistungen der Japaner in der modernen Kriegs- 
führung zu sprechen: „Diese schnellen Vorbereitungen ihrer 
Magazine und des ganzen Armaturwesens, die überraschen 
mich am allermeisten, das ist neu.“ 
(Sich zu den Umstehenden wendend): „Ich bin doch froh, 
wenn ich die ganze Geburtstagswoche überstanden haben werde. 
— Ich hätte eigentlich vorgestern zu Pferde steigen müssen, 
aber es gelingt mir nicht mehr, ich kann die Beine nicht mehr 
über den Rücken des Pferdes heben, die Knochen werden 
zu steif!“ 
(Sich wieder dem Gefäß zuwendend): „Mir tut nur immer 
der Deckel leid, den man gar nicht zu sehen bekommt! Aber 
ich glaube, wenn man den zweiten Absatz um die Hälfte senkt, 
daß dann doch der Eindruck erhöht werden kann. — Aber 
vor der definitiven Ausstellung kann man das Gefäß noch 
wiegen.“ 
(Mit einer Handbewegung nach der Hirschgruppe am 
Waldabhang hin): „Alle diese Architekturwerke schädigen 
18“
	        
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