Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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Friedrichsruh, 1896. 
Unterredung mit Frl. B. aus Lüheck, betreffend 
verbotene Wege.“ 
Als die junge Dame Bismarck im Park von Friedrichsruh 
begegnete wollte sie ihm die Hand küssen, was er sich per- 
bat. „Nicht küssen — aber drücken. Haben Sie sich denn 
auch den Park schon ordentlich angesehen?“ 
Frl. L.: „O ja, wir haben die herrlichen Anlagen, die 
malerisch gelegene Mühle usw. bewundert, aber die schönsten 
Wege waren uns immer verschlossen, weil dieselben als ver- 
botene Wege auf einer Tafelinschrift bezeichnet waren.“ 
Bismarck (schalkhaft): „Bitte, sehen Sie sich überall um, 
wo Sie wollen.. Fuüur Damen gibt es keine verbotenen 
Wege. "““ 
Gespräche Bismarcks finden von jetzt ab immer spärlicher 
den Weg in die Oeffentlichkeit. Es hängt dies damit zusammen, 
daß infolge des sich verschlechternden Gesundheitszustandes des- 
selben die Besucher immer mehr von Friedrichsruh zurückgehalten 
wurden. Einigen Zeitungen gelang es indessen gleichwohl, ihre 
Leser über die Auffassungen Bismarcks hinsichtlich der politischen 
Fragen der Gegenwart auf dem Laufenden zu erhalten; in erster 
Linie kamen in dieser Hinsicht die „Leipziger Neuesten Nachrichten“ 
in Betracht, welche z. B. in der Nummer 56 vom 25. Februar 1897 
Informationen aus Friedrichsruh erhielten, die sich auf Kreta, 
den Vorschlag einer Blockade im Piraeus, den verhinderten Zaren- 
Lesuch in Friedrichsruh, die Hintermänner des Tauschprozesses 
bezogen. “) 
*) „Hannov. Courier“ vom 19. November 1905. 
*.) Ich erwähne hier die Punkte, zumal auch Penzler a. a. O., 
Bd. VII, S. 238, den betreffenden Artikel vollständig aufgenommen 
hat. Danach war Bismarck nach wie vor der Ansicht, daß es 
nicht Sache Deutschlands sei, in Orientfragen als führende Macht 
die Initiative zu ergreifen, sondern daß es dies anderen näher 
beteiligten Mächten überlassen und sich nach deren Verhalten 
10“
	        
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