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der auswärtigen Politik einzugreifen, Napoleon l.
Briefwechsel, Charakterisierung der englischen Poli-
tik, der Türken und Griechen, die russische Reise
Kaiser Wilhelm II., die Kompliziertheit der Politik,
das Briefgeheimnis der Post, die Trefflichkeit der
deutschen Soldaten im Kriege von 1870.“
Bismarck: „Der Gesichtsschmerz macht mir viel zu schaffen,
und erschwert mir das Anrauchen der Pfeife. Wem das
Ding einmal brennt, geht es ja, aber das Anrauchen, wobei
ich stärker ziehen muß, löst mir regelmäßig den Gesichtsschmerz
aus. Mein Schwiegersohn und meine Enkel helfen mir in
der Regel aus; jetzt sind sie nicht da, und da ist meine schöne
Nachbarin, Frau Baronin Merck, so liebenswürdig.“
Bei Besprechung der Tagespolitik (Zusammenhang mit
der Kongo-Angelegenheit?) „Es tut mir ja leid, wenn wir
irgendwo schlecht abschneiden. Aendern kann ich es ja doch
nicht, und jedenfalls ist mir der Gedanke, keine Verantwort-
lichkeit zu tragen, sehr oft angenehm, wenn ich dieses oder
jenes lese. Ratschläge zu geben, selbst wenn sie von mir
erbeten würden, wäre mir unmöglich, da ich deren Aus-
führung amtlich nicht überwachen könnte. Politik ist weniger
Wissenschaft als Kunst, sie läßt sich nicht lehren, man muß
dafür begabt sein. Der beste Rat nützt nichts, wenn er nicht
in der richtigen Weise und je nach den Umständen ausgeführt
*) „Neue Freie Presse“, Korrespondenz vom 11. August
1897. Penzler a. a. O., Bd. VII, S. 347. Der „Nord-Ostsee-
Zeitung“ (Nr. 370 vom 10. August 1897) wurde aus Friedrichs-
ruh am 9. August geschrieben: Bismarck hat jetzt ein neues
Material, auf den er den Besuchern Autogramme niederschreibt.
Dieser Tage war ein Arzt aus St. Louis (Amerika) in Friedrichs-
ruh, der nach beendeter Audienz ebenfalls um ein Andenken von
Bismarcks eigener Hand bat. Er zog eine Visitenkarte aus der
Tasche und schrieb auf die Rückseite: „Zur Erinnerung an den
5. August 1897. Bismarck.“ Die Karte ist aus Eichenholz, das
aus dem Sachsenwalde stammt, angefertigt.
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