Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

zum Oberpräsidenten von Hannover zu machen. Der hohe 
Herr ist verstimmt über das Auftreten Rauchhaupts und der 
extremen Konservativen und über deren erneuten Versuch, 
Ihren Parteigenossen in Hannover konservative Kandidaten 
entaegenzustellen. Er wünscht ein Zusammengehen der ruhigen 
Konservativen und liberalen Elemente als feste Stütze der 
Regierung.“ 
Bennigsen: „Ich gebe meine jetzige Stellung ungern auf, 
und kann nicht sicher übersehen, inwieweit meine bisherige 
Tätigkeit im Reichstage auf die Dauer mit der Stellung eines 
Oberpräsidenten vereinbar wäre. Will der Kaiser partout 
einem Nationalliberalen das Oberpräsidium in Hannover an- 
vertrauen, so nehme er lieber Miauel, der ein ganz her- 
vorragender Verwaltungsbeamter und mit den hannoverschen 
Verhältnissen aus seinen früheren Stellungen sehr vertraut ist.“ 
Bismarck: „Ich gebe das zu, indessen besitzt Miquel in 
der Provinz Hammover keine so große Autorität wie Sie, 
und davon abgesehen hat der Kaiser nun einmal sein Augenmerk 
gerade auf Sie gerichtet.“ 
Bennigsen: „Nun — ich will mir die Sache bis morgen 
vormittag überlegen.“ Tags darauf erklärte sich Bennigsen 
zur Uebernahme der ihm zugedachten Stelle bereit.“) 
Friedrichsruh, 22. August 1888. 
Unterredung mit dem Lehrer und den Schülern 
des Lüneburger Gymnasiums.“ 
Bismarck: „Woher kommen diese vielen jungen Herren?“ 
Sprecher: „Aus Lüneburg.“ 
— — — 
*) Eine köstliche Bismarck-Erinnerung, die so recht seine 
Leutseligkeit und das Verhältnis schildert, in dem er zu den 
Landleuten seiner Nachbarschaft stand, findet sich in der „Allgem. 
Lauenburgischen Landeszeitung“ vom Jahre 1888 und wurde von 
dem Verfasser H. Burmeister dem „Hamburgischen Korrespon- 
denten“ zur Verfügung gestellt. Vgl. das Feuilleton „Bismarck 
und die Lauenbörger Buern“ Nr. 380 vom 16. August 1898. 
"“) Nach der „Post“ Nr. 232 vom 23. August 1888.
	        
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