Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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Meer Erholung suche, die Regentenpflicht seinem Bruder an— 
vertrauen, der entschlossen sei, in diesem Fall Bismarcks Hilfe 
zu erbitten. Die Gerüchte wurden auch in den Sachsenwald 
getragen. Bismarck hörte der Erzählung still zu, blickte still 
den Rauchwölkchen nach, die aus dem Pfeifenkopf zum Bilde 
des alten Kaisers hinzogen, und sagte dann: „Nach meiner 
ganzen Vergangenheit könmte ich mich unter diesen Umständen 
dem gewünschten Dienst ja schwer entziehen und müßte wohl 
irgendwie mitraten und mittaten. Aber ich glaube nicht, 
daß ich in Anspruch genommen, daß man selbst in schwieriger 
Lage die Notwendigkeit solchen Schrittes zugeben würde; 
und ich bin froh darüber, daß ich's nicht zu glauben brauche.“ 
Mit der äußersten Entschiedenheit hat er sich, abgesehen von 
diesem einzigen Male, stets gegen die Zumutung gewehrt, 
die Last wieder auf sich zu nehmen. Wenn er den Ausdruck 
solcher Furcht und Hoffnung in der Presse fand, pflegte er 
lächelnd nur zu sagen: „Die Leute müssen sonderbare Vor- 
stellungen von meinen Lebensgewohnheiten haben. Ich werde 
doch nicht zum zieitenmale in ein Haus gehen, wo man mich 
hinausgeworfen hat.“) 
Bismarcks Besuch im kaiserlichen Schloß am 
26. Januar 1894.“) 
„Weiche ich wieder aus, wie nach der Günser Artigkeit, 
dann bin ich der alte Sünder, der die hingestreckte Hand 
seines gnädigen Herrn nicht ergreift, und alles, was offiziös 
ist oder sein möchte, empfängt die Parole: Der Kaiser hat 
1898 gehaltenen Vortrage über die drei letzten Epochen im Leben 
Bismarcks. « 
*) Als Graf Herbert von Berlin kommend, erzählte, er sei 
im Reichstag stark beschimpft worden, bemerkte Bismarck: „Dein 
Rock ist ja gar nicht zerrissen, da kann es so schlimm nicht gewesen 
sein.“ (Nach dem zuletzt erwähnten Harden'schen Vortrag.) 
*#) In der „Zukunft“ bei Kommentierung der Hohenlohe“- 
schen Aufzeichnungen.
	        
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