Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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wart nicht mehr, weil die wirtschaftlichen unverhältnismäßig 
gegen die politischen in den Vordergrund getreten sind. 
In der geplanten Flottenvermehrung ein für die Oeffent- 
lichkeit bestimmtes Urteil abzugeben, lehne ich ab. Zugeben 
will ich, daß wir mehr Kreuzer brauchen, als wir jetzt haben, 
und daß die unbrauchbar gewordenen älteren Schlachtschiffe 
ersetzt werden müssen, um den Aufgaben zu genügen, die der 
deutschen Marine gestellt sind. Wenn höheren Orts eine 
darüber hinausgehende Vermehrung der Flotte angestrebt 
wird, so wird man abzuwarten haben, wann und wie die 
betreffenden Forderungen gestellt werden. Man muß nicht 
das Uebermorgen vor dem Morgen behandeln, sondern zunächst 
einmal den dringenden Bedarf befriedigen, ohne die Dar- 
leiher oder Steuerzahler mit der Androhung weiterer For- 
derungen zu ängstigen. Qui trop embrasse, mal étraint; 
Eins nach dem Andern. Wir müssen so viel Schiffe haben, 
daß wir jederzeit in der Lage sind, ohne in Verlegenheit zu 
geraten, welche davon irgendwo hinzuschicken, wo sie grade 
gebraucht werden.“ 
Bezüglich der seinerzeit geplant gewesenen Errichtung eimer 
elsaß-lothringischen Regentschaft unter dem Kronprinzen Fried- 
rich Wilhelm äußerte Bismarck: „Es ist vollständig unrichtig, 
daß der damalige Kronprinz gegen die Ausführung dieser 
Idee gewesen ist. Er ging vielmehr auf den von mir ange- 
regten Gedanken mit Liebe ein, und die Sache würde wahr- 
scheinlich ihre Verwirklichung gefunden haben, wenn nicht 
Kaiser Wilhelm mit Bestimmtheit dagegen gewesen wäre, 
weil er in seinem hohen Alter wünschte, den Kronprinzen 
in seiner Nähe in Berlin zu behalten. Wie er gelegentlich 
äußerte, überschritt die Abwesenheit seines Nachfolgers von 
Berlin ohnehin schon das Maß dessen, was er als Familien- 
Teil (bis einschließlich Flottenfrage) in Penzler a. a. O., Bd. VII, 
S. 385, abgedruckt.
	        
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