Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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schätzung der Unabhängigkeit anderer amerikanischer oder euro- 
päischer Staaten verleitet.“) 
Am 19. Oktober 1897 machte Pros. Schweninger dem Grafen 
Rantzau nach einer genauen Untersuchung Bismarcks die Mit- 
teilung, daß die Familie sich auf das Schlimmste vorbereiten. 
müsse, es sei ganz plötzlich und unmotiviert im linken Bein und 
Fuß der Greisenbrand aufgetreten, eine Diagnose, welche der 
weitere Verlauf der Krankheit bestätigte. Schweninger hoffte 
Bismarck noch vielleicht bis zu dessen nächsten Geburtstag er- 
halten zu können; jeder Tag darüber hinaus aber, den er noch 
erlebe, sei als eine besondere Gnade des Himmels zu betrachten. 
Das Geheimnis der Krankheit wurde der Außenwelt und Bismarck 
gegenüber strenge gewahrt.“) 
Friedrichsruh, Anfang November 1897. 
Außerungen nach einem Gewährsmann der „Leiy- 
ziger Neuesten Nachrichten“, betreffend die 
Beringsmeerfrage, das bayerische Reservatrecht in 
der Militärgerichtsbarkeit, ein Kartell der staats- 
erhaltenden und produktiven Stände gegen die 
Sozialdemokratie.““ 
Bismarck beobachtete in der letzten Zeit politisch eine 
bemerkenswerte Zurückhaltung gegen früher. Es lag dies 
*) Im Zusammenhang mit Versailler Erinnerungen wurde 
erwähnt, daß der jetzt in Friedrichsruh stehende Mahagoni-Klapp- 
tisch, auf dem seiner Zeit die Unterzeichnung der Versailler 
Friedensbedingungen stattfand, der Madame Jessé nicht „ein- 
fach fortgenommen“ ist, sondern auf Anlaß von Landsleuten des 
Kanzlers im Jesséschen Hause durch einen vollkommen gleichen er- 
setzt worden ist, während das Original zu späterer Zeit von den 
Erwerbern Bismarck zum Geschenk gemacht worden ist. 
*.) Nach den von Schweninger veröffentlichten Aufschlüssen 
über seine Krankheit und letzten Lebenstage. 
*e#) Der betreffende Artikel der „Leipziger Neuesten Nach- 
richten“ ist in Penzlers Werk (Bd. VII, S. 405) übergegangen.
	        
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