Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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wirtschaft interessiere; als Wolf dies unter Hinweis darauf 
bejahte, daß sein Vater neben seiner ärztlichen Tätigkeit auch 
Oekonomie betrieben habe, ließ sich Bismarck in ein längeres 
Gespräch über das Ameliorationsverfahren der Felder, über 
den Stand seiner Wintersaaten und den seiner Nachbarn, 
und über gewisse Parzellen der letzteren, die in seine Besitzung 
hineinragten, aus. Bei einzelnen besonders schönen alten 
Buchen ließ er langsam fahren, um Wolf auf sie aufmerksam 
zu machen. „Als ich zum erstenmal mit Ihnen sprach, hielt 
ich Sie für einen österreichischen Offizier, Sie trugen damals 
eine Joppe von ähnlichem Schnitt, wie sie österreichische Offi- 
ziere als Interimsuniform tragen. Jetzt erzählen Sie mir 
einmal, wo überall in der Welt Sie schon gewesen sind. 
Kennen Sie auch Zanzibar? Ich bin der Ansicht, daß Stanley 
tot ist.“ 
Wolf: „Dieser Ansicht kann ich mich nicht anschließen, 
ich glaube vielmehr, daß er Gründe hat, nichts von sich 
hören zu lassen.“ 
Bismarck: „Wie weit ist Wißmanns Emin Pascha-Ex- 
pedition, der Sie sich anschließen, gediehen? Kennen Sie 
Emin Pascha? Was versprechen Sie sich von der Expedition?“ 
Wolf: „Emin Pascha kenne ich nicht; seine Befreiung 
halte ich aber für eine Kulturaufgabe, der nebenbei auch 
ein politisches Ziel nicht abzusprechen ist. Wir könnten dort 
eine deutsche Interessensphäre gründen; die Stanley-Expedition 
verfolgt gewiß nicht nur philanthropische Zwecke.“ 
Bismarck: „Sie kennen Emin Pascha nicht und ich auch 
nicht. Ist der Mann Mohammedaner, ist er Christ? Ist 
er Deutscher geblieben oder nicht? Will er überhaupt gerettet 
werden? Schicke ich einen preußischen Leutnant da hinein, 
so muß ich unter Umständen ihm noch mehrere nachschicken, 
um ihn herauszuholen. Das führt uns zu weit. Die eng- 
lische Interessensphäre geht bis zu den Quellen des Nils, 
und das Risiko ist mir zu groß. Ihre Karte von Afrika
	        
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