Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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diener, ohne Nachteil wagen durfte. Der Humor und 
der Appetit ließen trotz der Schmerzen in den Beinen und 
dem Mangel an ausreichender Bewegung nichts zu wünschen 
übrig. Nur der Schlaf ließ auf sich warten. „Das Bett, 
mein bester Freund, will mich nicht mehr“ klagte Bismarck, 
wenn ihm jetzt die Bettlage Schmerzen verursachte. — „Man 
müßte — bemerkte er z. B. einmal — die Schmerzen wie 
Farben unterscheiden können.“ — und wünschte, das „Heute“ 
weniger unangenehm zu verleben, ohne sich um „Morgen“ be- 
sonderen Kummer zu machen. Er war in dieser Beziehung 
ganz ruhig und erklärte, als er sich mehr an den Rollstuhl 
gefesselt sah, scherzend: „JIch bin doch wirklich nun lange genug 
Diplomat gewesen, um mir die Diplomatenkrankheit par 
excellence (Podagra) auch einmal etwas ausgiebiger ge- 
statten zu können. .“ Er erwartete nicht „Eigentliches“ 
mehr, erklärte sich wiederholt für „vollständig abgefunden 
im Leben“, sprach einmal sinnend: „Nicht Euphorie wünsche 
ich mehr, sondern Entbanasie“ und sah dem Kommenden mit 
schöner Ruhe entgegen.“) 
Friedrichsruh, Ende Dezember 1897. 
Außerung nach dem Gewährsmann der „Leipziger 
Neuesten Nachrichten“, betreffend das Befinden 
Bismarcks.“ 
Zum großen Schmerz aller Bismarckfreunde drangen zum 
ersten Male auch von seinem Leibblatte, den „Hamburger 
Nachrichten“, bestätigte. unerfreuliche Nachrichten in die 
Oeffentlichkeit. Die Schlaflosigkeit, die infolge des Mangels 
an Bewegung im Freien und an der Einwirkung frischer Luft 
*) Nach den von Schweninger veröffentlichten Aufschlüssen 
über Bismarcks Krankheit und letzten Lebenstagen. 
"“)) Uebergegangen auch in das Werk von Penzler (Bd. VlI, 
S. 419 ).
	        
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