Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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Dem Oberförster und Gutsverwalter Westphal gegenüber, 
der gekommen war, um den Gutsherrn über den Stand 
seiner pommerschen Besitzungen Bericht zu erstatten, äußerte 
Bismarck den Wunsch, den Sommer nach Varzin zu relsen, 
wenn seine Gesundheit dies nur irgendwie zulasse.“) 
Friedrichsruh, Ende Juni 1898. 
Außerung nach einem Gewährsmann der „Dresd- 
ner Neuesten Nachrichten“, betreffend das Ergebnis 
der Wahlen. 
Die durch das treue Zusammenhalten der Deutschen er- 
zielte Niederlage der Polen war das einzige Moment, welches 
Bismarck hinsichtlich der diesmaligen Reichstagswahl eine Ge- 
nugtuung gewährte. Wenig befriedigten ihn dagegen das 
Anwachsen der sozialdemokratischen Stimmen, und die Tat- 
sache, daß die Regierung zur Durchbringung ihrer Entwürfe 
nach wie vor auf den guten Willen des Zentrums ange- 
wiesen blieb. Er hielt es gerade in der kommenden Tagung, 
in welcher so einschneidende Vorlagen mit Bezug auf unsere 
innere Politik zur Erörterung gestellt werden sollten, für 
einen Uebelstand, daß, bei den bestehenden drei großen Kampf- 
gruppen, die parlamentarische Lage fortgesetzt ungewiß blieb, 
daß auf eine sichere Mehrheit für oder wider nicht gerechnet 
werden konnte, und daß also an Stelle der Politik der großen 
Gesichtspunkte auch in den kommenden fünf Jahren immer 
nur „von Fall zu Fall“ verhandelt und gehandelt werden 
müßte. 
Friedrichsruh, Anfangs Juli 1898. 
Außerung nach dem Gewährsmann der „Leipziger 
Neuesten Nachrichten“ über die Sozialdemokratie.““ 
Das stärker auftretende Beinleiden hatte die strengste 
Schonung Biemarcks veranlaßt; er hatte seit Monatsfrist 
*) „Berliner Börsenzeitung“ Nr. 227 vom 17. Mai 1898. 
“) „Leipziger Neueste Nachrichten“ vom 5. Juli 1898.
	        
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