Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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tritt aus Anlaß seines Verhältnisses zum Kaiser 
Wilbelm II.“ 
Bismarck: „Ich habe das Vertrauen des Kaisers ver- 
loren; er läßt sich nur noch von Unberufenen raten, nicht 
aber von den dazu berufenen, seinen Ministern. Er kann 
nur gehorsame Minister gebrauchen, Offiziere, und dazu kann 
ich mich nicht hergeben. Es handelt sich nicht bloß um die Ar- 
beiterschutzfrage, in der sich der Kaiser auf einer sehr schiefen 
Ebene befindet, die ihn nur zu einem Arbeiterzwangsgesetz, 
zur Verhinderung der Arbeiter am Verdienen, führen wird. 
Es handelt sich vielmehr um die ganze Stellung des Kaisers 
zu seinen Ratgebern. Ich bin für Reibungen zu alt, und muß 
jetzt von meinen Aemtern zurücktreten. Ich habe ursprünglich 
am Tage der Wahl zurücktreten wollen, um diese nicht zu 
stören. Indessen habe ich jetzt dem Kaiser zugesagt, daß ich noch 
die Reichstagseröffnung mitmachen und insbesondere dabei 
für die neuen Militärforderungen eintreten will. Dann aber 
werde ich unbedingt zurücktreten; der Monat Mai wird 
mich nicht mehr im Dienst sehen.“ 
Dr. Fischer: „Aber das kann doch nicht Ihr letztes Wort 
sein!“ 
Bismarck: „Mein Entschluß steht unabänderlich fest.““) 
Berlin, 20. Februar 1890. 
Unterredung mit dem Wahlvorstande des 37. 
Wahlbezirkes.??“ 
Bismarck übte sein Wahlrecht im Restaurationssaale des 
Herrenhauses, das als Wahllokal diente, nachmittags um 
*) Onken, „Rud. v. Bennigsen“, Bd. II, S. 549. 
") Erfunden ist die von dem Pariser „Times“-Korrespon- 
denten Blowitz erwähnte Unterredung Bismarcks mit dem Pa- 
riser Botschafter Grafen Münster in den letzten Tagen der Kanzler- 
krisis, siehe Penzler, „Fürst Bismarck nach seiner Entlassung“, 
Bd. II, S. 202. 
*“) „Berliner Lokal-Anzeiger“ Nr. 87 vom 21. Februar 1890. 
 
	        
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