Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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Berlin, 17. März 1890. 
Unterredung mit dem Vertreter der „Kölnischen 
Zeitung“, Dr. Fischer, betreffend Bismarcks 
Entlassung. 
Nachmittags bescheidet Bismarck den Vertreter der „Köl- 
nischen Ztg.“ zu sich. Derselbe findet den Kanzler ganz ruhig; 
er teilt ihm mit, daß er den Kaiser um die Enthebung von 
seinen Aemtern bitten werde. Der Entschluß sei ihm nicht 
leicht geworden; es werde ihm nicht leicht sein, fern von den 
Geschäften zu leben, die er nahezu 30 Jahre lang geführt. 
Berlin, 17. März 1890. 
Unterredung mit Moritz Busch, betreffend die Uebergabe 
verschiedener Briefe und Aktenstücke an ihn behufs Ordnung 
und Abschriftnahme, Biomarcks Entlassung, den gleichzeitigen 
Abgang des Grafen Herbert, Buschs Einladung nach Fried- 
richsruh.“) 
Außerungen über die Motive seines Rücktrittes 
aus dem Dienst.“ 
* 
Bismarck erörtert zunächst kurz die Differenz, die über die 
soziale Frage, das Sozialistengesetz und die vielgenannte Ka- 
werde, nachlaufe. Dem durch Lucanus bestimmt überbrachten 
Befehl des Kaisers konnte Bismarck nichts mehr entgegenhalten, 
als die Erklärung, in der ihm vorgeschriebenen, so kurz be- 
messenen Zeit ein Schriftstück von solcher Tragweite nicht ab- 
fertigen zu können. Er sei bereit, seine schlichte Absetzung so- 
soort zu unterzeichnen. Zu einem Ahschiedsgesuch, welches das 
letzte amtliche Schriftstück eines um die Krone Preußens einiger- 
maßen verdienten Ministers bilden müsse, bedürfe er längerer 
Zeit. Das sei er sich und der Geschichte schuldig.“ Im wesent- 
lichen gleichlautend die Darstellung in Paul Liman a. a. O., S. 57. 
*) Moritz Busch, Tagebuchblätter, Bd. III, S. 279f. 
**) Diese Episode hat Bismarck, wie die „Leipziger Neuesten 
Nachrichten“ mitteilen, in Auszeichnungen, die er bald nach seiner
	        
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