Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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zwei Tagen bei meinem Fortgang aus Berlin in überwäl- 
tigender Weise erfahren, daß ich sogar in dem unzufriedenen 
Berlin eine große Anzahl von Freunden habe. Nun empfange 
ich noch den Beweis, daß auch in Hamburg ihre Zahl nicht 
gering ist. Ich statte Ihnen meinen aufrichtigen Dank ab 
für die mir heute erwiesenen Ehren. Es ist ein beruhigendes 
Gefühl für mich, der ich in der Nähe der alten Hansastadt 
mein Quartier aufgeschlagen habe, um hier in Ruhe meine 
Tage zu beschließen, so treue und liebe Nachbarn zu haben. 
Nun wollen wir auch eine gute Nachbarschaft halten.“ 
Nach der Begrüßungsrede des Dr. Nolte: „Ich bin nun 
schon so lange Ehrenbürger Hamburgs, und noch immer ist 
es mir nicht vergönnt gewesen, der lieben Stadt meinen Be- 
such zu machen, um versönlich für die mir von ihr erwiesene 
Ehre meinen Dank abzustatten. Ich behalte es mir aber 
jetzt vor, wo ich Muße habe, alsbald das Versäumte nach- 
zuholen.“ 
IZu dem Großkaufmann Woermann: „Wir haben schon 
tapfer manches Jahr zusammen gearbeitet. Ich trete jetzt 
von der Bühne ab und sehe mir die Sache von der Loge 
aus an. Sie aber sind noch jung; Sie kommen so billig nicht 
davon!“ 
Nachdem der Fackelzug vorüber: „Nunmehr bitte ich aber, 
mich beurlauben zu dürfen. Ich bin ein alter Mann und 
habe schon lange nicht mehr so lange gestanden, wie ich es 
heute mit Vergnügen getan. Ich will jetzt zur Ruhe gehen 
und hoffe nach der Freude diese Nacht sehr gut zu schlafen. 
Ich nehme jetzt Abschied von Ihnen, meine Herren, hoffe 
aber, daß es nicht ein Abschied für immer ist. Für heute 
schließe ich mit dem plattdeutschen Wort, das gewiß wahr 
ist: „So veel Hurrah het Friedrichsruh sin Dag nich hört!“ 
In der später folgenden zwanglosen Unterhaltung mit 
Adolf Woermann und den Abgeordneten des Komitees des 
Reichstagswahlvereines:
	        
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