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85.
Für die vergrößerte Stadtgemeinde besteht nur ein Bürgerrecht und ein
Ortsarmenverband.
Die für die Stadtgemeinde Hannover geltenden Bestimmungen über Erwerb
und Verlust des Bürgerrechts werden auch für die bisherige Gemeinde Stöcken
am Tage des Anschlusses insoweit in Kraft gesetzt, als nicht in nachfolgendem
ein anderes bestimmt ist.
Die Mitglieder der bisherigen Gemeinde Stöcken werden mit dem Tage
des Anschlusses den Mitgliedern der Stadtgemeinde Hannover gleichberechtigt
bezüglich der in der Stadt Hannover bestehenden Stiftungen, Armen- und
Krankenanstalten und sonstigen dem gemeinen Besten dienenden Einrichtungen,
soweit die Teilnahme nicht stiftungsgemäß an besondere Voraussetzungen oder
Bestimmungen gebunden ist. Die Armenlasten der Gemeinde Stöcken werden
von der vergrößerten Stadtgemeinde übernommen, insbesondere wird die von der
Gemeinde Stöcken unterhaltene Gemeindeschwester mit dem Tage des Anschlusses
von der vergrößerten Stadtgemeinde unterhalten und nach Bedarf eine zweite
Schwester angestellt.
Insofern durch die Eingemeindung eine Unterbrechung der Frist zum Er-
werbe des Unterstützungswohnsitzes für die Einwohner der Gemeinde Stöcken oder
der Stadtgemeinde Hannover eintritt, übernimmt die erweiterte Stadtgemeinde
die Verpflichtung, von den lediglich aus der Unterbrechung der Frist ihr er-
wachsenen Rechten (Ansprüchen oder Einwendungen) anderen Armenverbänden
gegenüber keinen Gebrauch zu machen.
86.
Die obrigkeitliche Verwaltung im Bezirke der vergrößerten Stadtgemeinde
steht vorbehaltlich der Zuständigkeiten des Königlichen Polizeipräsidiums und der
städtischen Polizeiverwaltung dem Magistrate der Stadt Hannover zu. Die
gesamte Baupolizei wird in demselben Bezirke durch das Stadtbaupolizeiamt
wahrgenommen.
87.
Alle für den Bezirk der bisherigen Stadtgemeinde Hannover geltenden
ortsstatutarischen, reglementarischen und vom Magistrat erlassenen ortspolizeilichen
Vorschriften treten mit dem Tage des Anschlusses auch für den Bezirk der
früheren Gemeinde Stöcken in Kraft.
Es sind dies namentlich:
1. die ortsstatutarischen Bestimmungen, betreffend das Bürgerrecht, vom
14. Oktober 1887),
2. die revidierte Armenordnung vom 23. Dezember 1891,
3. das Ortsstatut vom 25. April 1895 zum Fluchtliniengesetze nebst Nach-
trag vom 17. Juni 1903),
4. die Bestimmungen, betreffend Verteilung der Einquartierungslast, vom
18. November 1890,