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88.
Der Friedhof in Horsthausen bleibt bestehen. Er ist durch Ankauf be-
nachbarter Grundstücke nach Möglichkeit so zu erweitern, daß er für die Be-
völkerung der Landgemeinde Horsthausen dauernd ausreicht.
6K.
Auch nach der Vereinigung soll im Bezirke der jetzigen Landgemeinde
Horsthausen ein Meldeamt, eine Abfertigungsstelle für Invaliden= und Alters-
versicherung und eine Polizeistation bestehen bleiben. Außerdem sind ausreichende
Steuerhebetermine sowohl bei Fälligkeit der Steuern wie auch nach erfolgter
Mahnung im Bezirke der Landgemeinde abzuhalten. Horsthausen erklärt sich
aber damit einverstanden, wenn diese Dienststellen gemeinschaftlich für die jetzigen
Landgemeinden Baukau und Horsthausen in Baukau an der Strünkeder oder
Bismarckstraße eingerichtet werden. Horsthausen bildet nach der Eingemeindung
einen eigenen Armenbezirk.
§ 10.
Die Stadt Herne verpflichtet sich ferner zu folgenden Leistungen im Bezirke
der Landgemeinde Horsthausen nach erfolgter Vereinigung:
1.
6.
Die Herner Straße und die Werderstraße bis zur Wirtschaft Korte zu
pflastern. Die Herner Straße von der Brauerei bis Umfermann soll
nach erfolgter Kanalisation, nach Möglichkeit noch im Jahre 1908,
gepflastert werden.
.Nach Regulierung der Emscher die Kanalisation von Horsthausen in
Angriff zu nehmen und dieselbe nach Möglichkeit innerhalb eines Zeit-
raums von 5 Jahren zu vollenden.
An den evangelisch-kirchlichen Verein Horsthausen sowie an die katho-
lische Kirchengemeinde dortselbst als Beihilfe zum Bau einer evangelischen
und katholischen Kirche in drei Raten, die am 1. April 1909, 1. April
und 1. Oktober 1910 fällig werden, zusammen je 50 000 Mark zu
zahlen.
.An die Gemeinde Horsthausen vor der Vereinigung 25.000 Mark zu
zahlen zur Verwendung im öffentlichen Interesse nach Ermessen der
Gemeindevertretung von Horsthausen.
Den Bau einer elektrischen Straßenbahn von Horsthausen nach Herne
anzustreben.
Die Herstellung einer Unterführung unter den Bahngleisen im Zuge
der Fabrikstraße anzustreben. Für den Fall dieser Herstellung wird
Herne die Fabrikstraße für den öffentlichen Verkehr in Anspruch nehmen.
Herne verzichtet der Gewerkschaft Friedrich der Große gegenüber bis
zum 1. April 1920 auf Erhebung von Kolonieabgaben.