146 Elftes Buch. Drittes Capitel.
Stelle in dem englischen Ministerium verloren hatte; sein Nachfolger,
Lord Harrington, war noch bei weitem weniger geneigt, auf so aben-
teuerliche Entwürfe einzugehen, als jener es hätte sein können: er
wies diesen Plan mit der größten Entschiedenheit von sich.
ch denke, so würde er geantwortet haben, wenn er auch nicht
bereits in Unterhandlungen mit Preußen gestanden hätte. Aus den
nemlichen Gründen war der ähnliche Plan des Jahres 1741 ver-
worfen worden.
Dagegen aber, daß Sachsen und Oesterreich sich zu einem An-
griff auf Schlesien, der in dem Tractat von Warschau vielmehr vor-
gesehen war, vereinigten, konnte auch er sich nicht mit Entschiedenheit
setzen. Die meisten Engländer hielten dafür, daß die Behauptung
Friedrichs, er habe dem Kaiser nur Auxiliarvölker zugeführt, wobei
der Friede von Breslau bestehen könne, unhaltbar sei; der Friede
schien ihm wirklich gebrochen und damit auch die englische Garantie
desselben erledigt.
Nachdem der Plan, der auf eine allgemeine Cooperation zielte,
zurückgewiesen war, blieb es doch dabei, daß Sachsen und Oesterreich
ihren besondern ausführten, zu dem auch die Seemächte in so fern
beitrugen, als der Krieg mit ihren Subsidien geführt wurde. Sie
hofften, auch so dem König von Preußen die schwersten Verluste bei-
zubringen und waren nur über die Theilung der Beute schwierig.
In Dresden kam man noch zuweilen mit den unerwartetsten
Absichten hervor. Man erneuerte die Behauptung, daß wenn der
Großherzog von Toskana Kaiser werden wolle, er auch ein Land
eigenthümlich besitzen müsse, und schlug vor, zwar Schlesien für ihn.
zu erobern, allein alsdann jene drei Herzogthümer zu Gunsten Sach-
sens davon zu trennen. Oder man zog in Betracht, daß trotz aller
Anstrengungen Schlesien wohl auch am Ende nicht erobert werden
dürfte; dann möge der Großherzog in den Besitz von Böhmen gesetzt,
von diesem Königreich aber ein wohlgelegener Landstrich, etwa drei
Kreise, für Sachsen abgezweigt werden?).
1) Propositions et demandes de la cour de Sazxe communiquées dans
Ia dernière confidence. Si on ne fait que la conqucte de la Silésie le
roi de Pologuc pour prix de sa coopération et de sa voix en demande
la moitié et I’autre moitié sern cédée au GrDuc. Si on fait de con-
quètes sur le roi de Prusse au deln de Silésie et que le roi de Pologne
en ait sa portion, alors ce prince ne demande due Schwichus et Glogau,
le reste de la Silésie étant cédée au GrDuc. 8i rien ne peut eire con-
quis sur le roi de Prusse, alors on peut céder la Bohème au GrDuc sa