Full text: Leopold von Ranke's sämmtliche Werke. 29. Band. Zwölf Bücher Preußischer Geschichte. (29)

262 Zwölftes Buch. Viertes Capitel. 
höher berechnet wird, in der Regel nahe an 6 Millionen 1), so rührt 
dieser Unterschied, wie unter Friedrich Wilhelm, daher, daß ihr nach 
verschiedenen Augmentationen der Armee aus der ersteren ein Zuschuß 
von beinahe 2 Millionen gezahlt ward. Mit dem besonders verrech- 
neten Ertrag von Schlesien, gegen vierthalb Millionen, dem Ein- 
kommen der Rentei und den Subsidien von Ostfriesland, im Anfang 
dritthalbhunderttausend Thaler, und einigen außerordentlichen Ein- 
nahmen, belief sich die Gesammtsumme der preußischen Einkünfte im 
Jahre 1752 auf mehr als 12 Millionen. Die Einrichtung war, daß 
die Regimenter ihre Assignationen unmittelbar aus den Provinzial= 
cassen empfingen: die preußischen monatlich 64000 Thaler, die magde- 
burgischen 42000, die kurmärkischen z. B. im September des Jahres 
1711 67000, im Juni 1711 77000 und so ferner. Der König 
prüfte die Rechnungen auf das Genaueste, dann aber richtete er, wie 
wir auch hier aus seinen eigenhändigen Aufzeichnungen sehen, sein 
persönliches Augenmerk auf diejenigen Geldsummen, die nicht durch 
die laufende Verwaltung absorbirt wurden. Die Ueberschüsse kamen 
ihm persönlich zu Handen, er hielt über ihre Verwendung jederzeit 
sorgfältig Buch. Im Jahre 1744 beliefen sie sich auf mehr als 
300000 Thaler; aber der König bemerkt, daß er, wenn der Krieg 
ausbreche, wegen der Abwesenheit der meisten Regimenter und des 
dadurch verursachten Ausfalles in der Accife sich keine Rechnung mehr 
darauf werde machen dürfen?:). Nach einigen Friedensjahren, im 
Jahr 1750, waren sie bereits auf ungefähr 700000 Thaler gestiegen. 
Sie kamen auf aus dem Mehrertrag der Posten, der bei dem wach- 
senden Verkehr nicht ausbleiben konnte, dem Verkauf von Holz aus 
königlichen Forsten, dem Ueberschuß der schlesischen Accise, einzelnen 
Ersparnissen der Kammern und einem auf die Einkünfte von Ost- 
friesland gelegten Vorbehalt von 100000 Thalern. Auch auf die 
regelmäßigen Einkünfte waren unter dem Titel Reisegelder oder Hand- 
gelder verschiedene Summen für den König angewiesen, sie wurden 
aber sämmtlich auf außerordentliche Bedürfnisse, besonders militärischer 
Art, z. B. den hohen Sold des dritten Bataillons der Garde, Zu- 
1) Etat von 1740 zu 1741: 5,226437. GC. 1; 1742: 6,034614. 11. 10; 
1743: 5,727825. 20. 5; 1744: 5,804023. B. 10; 1745: 6,133192. 8. 9; 1746: 
6.927488. 11.3; 1747;: 5,862742. 8.6; 1748: 5,833468. 13. 1. 
2) Beim Jahr 1744; sur les quels on peut peu à prös compter hor- 
mis en temps de guerre due les 60000 écus des accises (damaliger Ueber- 
schuß) n’'y manqueront pas seulement mais qu'il en manquera bien en- 
core 180 à part. — —
	        
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