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schüsse für Uniform und Tafel der Offiziere verwendet. Die Kosten
seines Haushaltes, sein Alimentaire, wie er es nannte, zog König
Friedrich aus jenem außerordentlichen Aufkommen. Dazu nahm er
jedoch nur 120000 Thaler für das Jahr; das Uebrige verwendete
er ebenfalls auf die außerordentlichen Bedürfnisse des Staates, die
durch die regelmäßigen Einnahmen nicht gedeckt wurden: zu dem
Festungsbau, der Verbesserung der Artillerie, dem Gestütwesen oder
zu Landesmeliorationen, z. B. jener Austrocknung der Brüche, zu-
weilen hat er sie auch in den Schatz gelegt, um eine runde Summe
hervorzubringen.
Denn außer dem, was der König persönlich erhielt, floß nun noch
ein ansehnlicher Theil des allgemeinen Einkommens regelmäßig in den
Staatsschatz, der zur Bestreitung der Kriegskosten bestimmt war.
Einen Begriff davon giebt uns die Aufzeichnung Friedrichs vom
Jahre 1744. Der Schatz war wieder ergänzt und enthielt 6,200000
Thaler. Davon wurden zu dem Anfang des Krieges 2 Millionen
genommen. Eine halbe Million sollte zur Ausrüstung der neugewor-
benen Reiterei dienen, eine andere halbe Million zum Unterhalt der-
selben, für welchen in dem gewöhnlichen Etat noch nicht gesorgt war;
mit einer dritten halben Million dachte er die Kosten des Marsches
und der Remonte im nächsten Jahre zu bestreiten und noch immer
eine ansehnliche Summe für unvorhergesehene Fälle in den Händen
zu behalten. Er hoffte damals, die Winterquartiere in Böhmen neh-
men zu können, was noch Vortheil für die Cassen bringen werde.
Allein wir wissen, wie ganz anders Alles ging, wie die Schatzkammer
nach und nach völlig erschöpft, die Bitte um Subsidien von Frank-
reich abgeschlagen wurde, dann mußte doch, so wenig man das liebte,
zu einer Anleihe geschritten werden. Die Form der Anleihen Fried-
richs war, daß die eigenen Stände — denn das Geld außer Landes
verzinsen zu müssen, wäre wider das Princip gewesen — die erforder-
liche Summe vorstreckten, wovon man ihnen die Zinsen, nach der alten
Weise der Anlehen, auf bestimmte Gefälle anwies, deren natürliches
Steigen den Ausfall nach kurzer Zeit ersetzte. Im Jahre 1745 be-
lief sich die Summe, mit der die kurmärkischen Stände dem König
einen so großen Dienst erwiesen, auf 1,356000 Thaler. Sie reichte
damals hin, weil es in Kurzem zum Frieden kam.
Nach dem Frieden aber war nun die erste Sorge, Alles in die
frühere Ordnung zu bringen, und bald empfing der Schatz seine regel-
mäßigen Zuflüsse wieder.
Im Jahre 1752 belief er sich bereits auf 7 Millionen, und die