Wissenschaften. 277
mittelbare Anregung zur Gründung der Akademie, wie sie später
wurde, ausgegangen ist.
Im October 1743 gab er den Rath, die beiden Gesellschaften,
von denen die eine dem Geiste der Zeit am meisten entsprach, die
andere aber ein gutes Recht auf die Fonds hatte, zu einer einzigen
zu vereinigen und eben dadurch zu einer Akademie auszubilden, die
diesen Namen verdiene. Friedrich, damals nicht gerade mit solchen
Gedanken beschäftigt, ging doch darauf ein und setzte zur nähern
Prüfung des Vorschlags eine Commission aus einigen Ministern und
Mitgliedern beider Gesellschaften nieder. Die Sache konnte hauptsächlich
deshalb auf keine großen Schwierigkeiten stoßen, weil die angesehen-
sten Mitglieder der alten Gesellschaft der neuen bereits angehörten,
und ward sehr ausführbar gefunden; nach kurzer Zeit, am 23. Jan.
1744, dem Vorabend des königlichen Geburtstages, eröffnete die neue
Akademie bereits ihre Sitzungen. Schmettau selbst ergriff dabei das
Wort: die neuen Statuten wurden verlesen.
Die Hauptsache darin ist, daß die Akademie, nicht zufrieden mit
dem, was die Akademien der Wissenschaften und der Inschriften in
Paris beschäftigte, auch philosophische Forschungen in ihren Plan zog:
aber eine gelehrte Gesellschaft wie jene war sie noch nicht.
Von dem Glanz der Minister und Generale, welche hier Theil
nahmen, verdunkelt, hinter die Curatoren, welche ihnen gesetzt wurden,
zurücktretend, spielten die eigentlichen Gelehrten nur eine untergeord-
nete Rolle. Es waren meistens Aerzte und Theologen, von denen
die einen sich mit Naturwissenschaften, die andern mit antiquarischen
Forschungen beschäftigten, und einige Professoren der Mathematik,
Astronomie und Botanik. Unter den Ansprüchen, welche die bloßen
Dilettanten machten, schien der eigentlich wissenschaftliche Gehalt unter-
gehen zu müssen.
Maupertuis, der bald hierauf nach Berlin zurückkam, hat das
Verdienst, dies Element beschützt und ihm eine gewisse Selbständigkeit,
man kann kaum sagen gerettet, sondern erst verschafft zu haben.
Moreau von Maupertuis, Sohn eines glücklichen Corsaren von
St. Malo, in früher Jugend Hauptmann bei einer Compagnie Dra-
goner, hatte sich dann den mathematisch-physikalischen Wissenschaften
1743: j’ai ét bien aise d'’apprendre quc vous acceptez avec quelque
satisfaction la pluce assignée dans la nouvelle société des sciences, en
songeant dein aux moyens propres pour la mettre sur un pied solide
Par sa combinaison avec l’ancienne academie. Die Niedersehung der Com-
mission ist vom 13. Nov.