Erfolge der österreichisch-englischen Waffen 1743. 43
bereit erklärte, in Vereinigung mit dem Reich die Franzosen zur Her-
stellung des allgemeinen Friedens nöthigen zu helfen 1).
Die Sachen waren so weit gediehen, daß auch der König von
Preußen, der sogleich einen eigenen Gesandten in das Lager von
Hanau schickte, hiegegen nichts einwendete; er behielt sich nur vor,
daß er nicht selbst gegen die Franzosen, mit denen er jene Allianz
auf 15 Jahre geschlossen hatte, das Schwert zu ziehen brauche.
Es wäre schon ein Gewinn gewesen, dem Reiche, wie es war,
den Frieden zu verschaffen, wenn auch unter größerm Einfluß von
Hannover und England als er gern sehen mochte; — das Werk des
Jahres 17.11 wäre doch nicht vernichtet worden; worauf Alles an-
kam: Oesterreich hätte sich in die Autorität eines Kaisers von einem
anderen Hause finden müssen. Die Tractaten waren so weit vor-
bereitet, daß sie nur noch der Unterschrift und des letzten bindenden
Wortes bedurften.
Dennoch, wie in diesen Zeiten öfters geschehen ist, eben dieses
wurde nicht ausgesprochen: Alles zerschlug sich wieder.
Fragen wir nach dem Grunde, so suchte man denselben damals,
und zwar mit dem größten Scheine, in der Zweizüngigleit des Lord
Carteret und Georgs II. Aber so angesehen in der herrschenden
Whig= Partei war Lord Carteret mit nichten, noch so mächtig der
König selbst, daß sie in einer Sache von dieser Bedeutung etwas für
sich hätien entscheiden können; sie hatten den Friedensentwurf nach
London mitgetheilt, und hier ist derselbe verworfen worden.
Die englischen Minister sahen in dem Kaiser einen Verbündeten
von Frankreich; alle die Subsidien, die sie zahlten, die Truppen, die
sie ins Feld gestellt oder in Sold genommen hatten, sollten zu nichts
anderem dienen, als Frankreich, und zwar zunächst in diesem seinem
abhängigsten Bundesgenossen, zu bekämpfen. Preußen hatten sie nur
von Frankreich zu trennen gewünscht, Baiern wollten sie niederwerfen
und in Deutschland die Gewalt von Oesterreich wiederherstellen, von
dem sich sobald nicht wieder französische Sympathien befürchten ließen.
) Projets et idé#es d'accommodement entre S. A. Impte# ct la reine
Hongrie, Juli 40. Nach dem zweiten Artikel wollen Kaiser und Reich
mitwirken à obliger la France à consentir A unc paix stable et générale
de l’Europe. Vorbehalten blich für den Kaiser daugmenter ses rerenus
d'une façgon solide a perpétuitée et convenable à sa dignité impérialc
aussi bien qu'nu lustre de sa maison. Carteret brachte noch einige Ver-
änderungen in dem Entwurfe an, zeigte aber eben dadurch, daß er ihn ge-
nehmigte.