ren zu koͤnnen, und als sie zur heiteren Ge-
mürhsstimmung in Lagen, wo Ungebildete
zittern und zagen, z. B. bey Donnerwettern
u. dgl. beyträgt; Waffen gegen den Aber-
glauben und gegen schädliche Gewohnheiten
darbiethet, und in Verbindung mit der
Erdebeschreibung, die in so vieler Hin-
sicht nützliche Kenntniß des Erdbodens be-
sonders des Vaterländischen, seiner Pro-
dukte und Beschaffenheit, u. s. w. verschafst,
oder vorbereitet und befördert.
S. 7.
Das Varterland sey bey dem Unter-
richte in der Geographie der Hauptpunkt,
von dem der Lehrer ausgehen, und auf den
er immer (selbst wenn er sich davon ent-
fern#, und in andere Länder wandert) we-
nigstens um Vergleichungen mit dem Ein-
heimischen anzustellen, wieder zurückkehren
soll. Im Vaterlande soll der bey Weitem
größte Theil unserer Jugend leben, handeln
. und glücklich senn. Das Vaterland und
dessen Vorzüge lerne sse also vor Allen üb-
rigen und besser als alle übrigen Länder der
Erde kennen, schäßen und lieben. Das
Vaterland werde ihm ein theurer heiliger
Name.
KS. 8.
Mit der Beschreibung und Kenntniß
des vaterländischen Bodens werden aber
auch die Geschichte des Vaterlandes und
dessen erster, späterer und jetziger Bewoh-
ner verbunden. Indeß darf diese Geschich-
te ja kein mageres Gerippe unfruchtbarer
Jahrzahlen, Namen oder auch unwichtiger
Eräugnisse sehn. Nur das Merkwürdigste,
was entweder die großen Tugenden und Tha-
ten unserer Vorältern, oder ihre Sitten,
Lebensart, Gewohnheiten, Religion, herr-
schende Meinungen, Jrrthümer, Laster u.
dgl. am Auffallendsten bezeichnet; oder wo-
durch unsere heutige Denk= und Handlungs-
weise in besonders helles oder grelles Licht
dagegen gestellt werden kann, und wodurch
selbst auch schon für Kinder nützliche Be-
trachtungen, Vergleichungen, Ermunterun-
gen oder Warnungen sich begründen, nur
das gehört von der Vaterlands-Geschichte
in die Elementar-Schulen. «
Z«9«
Ein besonderer Unterrichts-Vortheil ist
auch bey den unter diesem Artikel begriffenen
Lehrgegenständen wieder das Anschreiben
des Gelernten an die schwarze
Schultafel. Geschieht diese Andeutung
des Hauptgegenstandes des Unterrichtes nur
mit den vorzüglichsten Nennwörtern, Ab-
oder Eintheilungen u. dgl., so erreicht der
Lehrer damit vielfsache Zwecke: I) An-
schauung; 2) Lese= Uebung; 3) Ordnung
im Vortrage und im Denken: 4) Wieder-
hohlung des Gelernten, da immer etwas
Neues dazu kömmt, u. s. m.
#S. 10.
Praktische Anleitung zu kleinen ganz un-
kostspieligen Sammlungen von Pflanzen,
Käfern, Schmetterlingen, Steinen, Holz-
arten und dgl. werden hier und da ebenfalls
sehr lebhaftes Interesse (wenigstens bey ei-
nem und dem anderen Schüler) für den