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Kegel, u. dgl. Dadurch zieht er die Auf-
merksamkeit der Kinder auf den vorgezeich-
neten Gegenstand; sie hören ihm lernbegierig
zu; die Augen sind durch das sinnliche Bild,
und der Verstand durch die Worte des Leh-
rers beschäftigt; es herrscht Ruhe und Stil-
le, und der Unterricht findet geneigtes Ge-
ber und eine bleitend. Staͤtte.
4.
Das Nachmac von Zeichnungen die-
ser Art giebt uͤberdieß eine nuͤtzliche stille
Beschaͤftigung, waͤhrend der Lehrer sich an
eine andere Klasse oder Abtheilung wendet,
und eine auf dem Schreib-Unterrichte zu-
traͤgliche Uebung des **“ und der Hand.
Die dem Kinde en wenigstens dem
Namen nach bekannten, unentbehr-
lichsten und nütlichsten Handwerke
und Künste werden vom kehrer zuerst be-
handelr, und so wieder von dem eichteren
und Bekannteren zu dem Schwereren und
Unbekannreren fortgeschricten.
g. 6.
Sobald der Lehrer die Kunst oder Pro-
fession genannt hat, wovon er handeln will,
soll er die Schüler auffordern, ihm entwe-
der ein Werkzeug und dessen Gebrauch, oder
ein Erzeugniß derselben u. dgl. m. anzuge-
ben. Aus dem, was die Schüler ihm nen-
nen und sagen, erfähre er, was sie von der
Sache schon wissen, oder was sie noch nicht,
oder irrig wissen.
7.
Bey Eelegenheit, wo von verschiedenen
mechantschen Fertigkeicen und Produkten die
Rede ist, lassen sich den Kindern auch die
ihnen dußerst angenehmen Kunst-Erfin,
dungen Erzählungsweise bekannt machen,
und dabey so manche moralische Bemerkun-
gen über die Kräfte und Vorzüge des Men-
schen vor allen anderen Erde-Wesen und
dergl. anbringen. So führe auch z. B. das
Handwerk des Glasers auf die Erzeugung
des Glases, und diese auf die Erfindung
des Glases; von diesem rohen Materiale
kömmr die Rede auf das Veredelte, die Au-
gengläser, Vergrößerungs= und Ferngläser;
davon auf die Entdeckungen mit letzteren,
auf die Millionen Seerne der Milchstrasse
u. s. w. Wags ist natürlicher und leichter,
als durch einige Folgerungen und Bemer-
kungen hierüber die religiösesten Gedanken
und Empfindungen in den Kindern zu er-
wecken?
g. 8.
So wie Mensch, Natur und Kunst
reichen und abwechselnden Stoff zu muͤndli-
chen Unterhaltungen zwischen Lehrer und
Schuͤlern geben; eben so leicht und zweck-
maͤßig lassen sie sich auch zu schriftlichen
Versuchen und kleinen Auffätzen
der Jugend benuͤtzen.
V. Sprache.
—iei
Die Kinder sind, zum großen Vortheil
für den Lehrer, neugierig. Wer diesen
Wink der Natur gehsrig zu deuten und zu
benützen versteht, wird die Kleinen nicht nur
auf eine einfache und angenehme, sondern
jugleich auch auf eine sehr lehrreiche und