Full text: Königlich-Baierisches Regierungsblatt. 1808. (3)

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gegenwaͤrtiger Verordnung sich ernstlichst 
angelegen sein, und dieselbe allen Ortsvor- 
ständen und Gemeinden zur Nachachtung 
bekannt machen zu lassen. 
Bamberg) den 16. Mäürz 1808. 
Königliche landes-Direktion. 
Freihe#r von Stengel. 
Sartorius. 
Aufträge. 
An die königlichen Rintänter der Provinz 
Baiern. 
(Die Einsendung der beantworteten Bedenkens- 
punkte über die Ste#krechnungen für ro be- 
treffend.) 
Im Namen Seiner Majestät des Königs. 
Diejenigen königlichen Rentämter, welche 
die Bedenkenspunkte über die Stückrechnun- 
gen für 180534 bisber noch nicht befolgten und 
beantwortet einsendeten, haben diesen Abgang 
in einem definitiven Termine bis 31. künfti- 
gen Maies um so mehr zu ersezen, als nach 
dessen fruchtlosem Auslaufe ohne weiters exe- 
kutive Zwangsmittel gegen die säumigen Be- 
amten angewendet werden müßten. 
München den 17. März 1808. 
Königliche tandes-Direktion von 
Baiern. 
Freiherr von Weichs. 
vou Schwaiger. 
  
An die königlichen tandgerichte. 
(Aufmunterung im Bezuge auf die Landes= 
Kultur.) 
Im Namen Seiner Majestät des Königs. 
Durch die Fortschritte der Acker-Kultur 
wurden Getreidpreise bewirkt, welche die zeb- 
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rende Klasse immer gewuͤnscht hat. Da durch 
diese Preise unwidersprechlich das bestandene 
Verhaͤltniß der Einnahme und Ausgabe zum 
Nachtheile des Landbebauers gestoͤrt worden 
ist; so suchen, nach geschehener Anzeige, be- 
reits einige Güter-Besizer ihre Aecker abzu- 
bauen, in der Meinung, dadurch vortbeilhafte 
Preise des Getreides zu erhalten. 
Dieser kleinliche Krämmersgeist ist eines 
patriotischen Baiers unwürdig; der Oekonom 
soll sich vielmehr bemüben, dem Grunde und 
Boden den möglichst bohen Ertrag abzuge- 
winnen, und dieses wird selber ohne Nach- 
tbeil seines Geld-Einkommens bewirken, wenn 
er mit dem Getreidbaue den Bau der Fa- 
brik= und Oehlgewächse verbindet, — Pro- 
dukte, die in Baiern fast noch ganz feblen, 
so wie die Obstbaum, und Bienenzucht größ= 
tentbeils vernachlássiget ist. — 
Ueber leztere Zweige der Landwirthschaft 
baben bereits zwei Baiern Unterrichte gelie- 
sert, die man allerdings empfehlen kann: 
Die Obstbaumzucht von Franz 
Kaver Geiger, Pfarrer zu Endrit 
ching, und 
die Bienenzucht von Franz Pößl, 
verstorbenen tandbienenmeister in 
Schleißbeim. 
Ueber den Anbau der Fabrik ##nd Oeblge- 
wächse hat man die Bearbeitung eines faßli= 
chen Unterrichtes veranstaltet. 
Die königlichen Beamten werden sich be- 
mühen, solche gemeinnuzliche Volksschriften 
in Umlauf zu bringeh, und ihrer Seits nichts 
unterlassen, eine Belehrung zu verbreiten,
	        
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