Full text: Königlich-Baierisches Regierungsblatt. 1809. (4)

osi 
klare und vollständig richtige seyn kann, 
und ein Unterriche, der eine Kenntniß 
auf eine andere als die beschriebene Weise 
mittbeilt, stäts ein bloß mechanischer 
bleiben wird, so drücke die hier ausgespro- 
chene Bestimmung das Haupterfoderniß 
alles wahren Unterrichtt aus, welches 
auch der Unterricht in den Schullebrer-Se- 
minarien erfüllen, welchemer sich, wenigstens 
so viel nur immer möglich ist, um so mehr 
anndhern muß, da auch bierauf die obige 
Foderung anzuwenden ist, daß der Semi- 
neriums-Unterrischt der Praͤparanden 
durchaus als Muster dienen soll, nach 
welchem sie den von ihnen in der Folge zu er- 
tbeilenden Unterricht in der Volksschule ein- 
zurichten baben. * 
C. 20. Do biese, rücksichrlich der Form des 
Unterrichtes, hier eben aufgeslellte Haupt- 
Foderung das Wesen der Pestalozzi- 
schen tebrmetbode zugleich enthält, 
und das Hauptverdienst der erwähnten Lebr- 
art unstreitig Sarin bestehr, mir Eifer darauf 
zu dringen, daß der Unterricht für die untern 
Bolksklassen von dem geisttdtenden Mecha- 
nismus, in den er größtentbeils durch Schuld 
der oft an Srist und Leib verarmten und ver- 
wahrlosten Volksschullehrer verfallen war, 
endlich befteit werde, so ist aus dem obigen 
zugleich klar, wiefern auch auf die Foderun- 
gen der Pestalozzischen Schule in dem Un- 
terrichte der Schullebre#n Setminarien ##ück- 
minariums, tehrern gesodert, daß se nicht 
nur mit den Schriften drr Pestalozzischen 
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Schule bekannt, sondern auch mit dem We- 
sen der darin beschriebenen Lehrart so vertraut 
sepen, um vie in Ansehung der einzelnen 
tehrgrgeusicnde vorgeschlagenen Methoden 
mit den bisher heobachteten vergleichen, und 
sofern sich von der allgemeinen Anwendung 
derselben auf die Volksschulen ein wirklicher 
Gewinn mit Sicherbeit hoffen láßt, die 
Präparanden darin gehörig orientiren und 
üben zu können. Da aber am allerwenigsten 
auf dem Gebiere des Volks-Unterrichts Ver- 
suche mit neuen Merboden in der Ausdehnung 
auf das Ganze angustellen sind, so lange nicht 
auf der einen Seite der Vorzug und der über- 
wiegende Vortheil solcher Merhoden ausser 
allen Zweifel gesezt, und auf der anderen 
Seite die Mehrzahl der tebrer von einer 
lolchen Mechode niche bloß oberflächlich tin- 
girt, sbudern zur Amwendung derselben gründ- 
lich geübt ist, so baben die Seminariums= 
tebrer zugleich sorgfälug darauf zu seben, 
daß nicht unberufene und uneingeweitte Prä- 
paranden verleiter werden, aus · Nenerungs- 
dünkel Verwirtumg in den Volks-Unterriche 
zu bringen. 
4e) Von der Daner umd Elntheilung der Lehr- 
Kurse. 
. 3o. Die Dauer der ganzen UnterkiSchts 
Zeit für die Prdparanden in den Schullehrer- 
Seminarien ist auf zwei Jahre festge- 
sege; wonach sich der Unterricht in zwei 
Hauzjäbeige Hauptkarse abtbeilt. 
sicht zu nehmen sey. Es wird von den Se- 
F. 31. Um diese der eigentlichen Vorberei- 
tung zum Schulamte vorzugsweise bestimmte 
tebrzeit möglichst zu benüzen, und zugleich
	        
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