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Wonach man sich allgemein zu achten
Muͤnchen den 20. Juni 1809.
Marx Joseph.
Freiherr von Hompesch.
Auf koͤniglichen allerhoͤchsten Befehl
der General-Sekretaͤr
G. Geiger.
hac.
Bekanntmachungen.
(Einen patriotischen Beitrag Seiner Durchlaucht
des Herrn Herzogs Wilhelm von Baiern
betreffend.)
Ministerium der auswärtigen
Angelegenheiten.
Auf Befehl Seiner Majestät des Königs.
Da seine Durchlaucht der Herr Herzog
Wilhelm von Baiern auf den Altar des Va-
terlandes eine Gabe von zwanzig tausend
Gulden in der wohlthätigen Absicht nieder-
gelegt haben, daß die Hälfte dieser Summe den
durch die Kriegs-Vorfälle in und bei Lands-
hut beschädigten Einwohnern dieser Stadr zu-
kommen, die andere Hälfte unter die übrigen
verunglückten Gemeinden verhälmißmässig ver-
theilt werden solle, so wird von dieser edlen
Handlung in dem königlichen Regierungsblatte
hiemit öffentliche Ehren-Meldung gemacht.
München den 3—.. Juni 1309.
Freiherr von Montgelas.
Durch den Minister
der General-Sekretaͤr
Baumuͤller.
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(Die Unterstuͤzung der durch den gegenwaͤrtigen
Krieg beschädigten Unterthanen betreffend.)
Im Namen Seiner Majestät des Königs.
Brand, feindliche Plünderungen und an-
dere unglückliche Zufälle, die traurigen Begleit
ter eines Krieges, den die Rettung der Mo-
narchie vor den treulosen Anschlägen ihrer
Gegner erheischt, haben viele brave Baiern
unglücklich gemacht. Die Anstrengungen des
treuen Volkes und der seltene Muth der vaterr
ländischen Soldaten haben zur Vertreibung
und zur Vernichtung des Feindes beigetragen,
seine stolzen Plane sind vernichtet.
Die Nation kann sich der vergangenen
Tage freuen, in denen sie sich unsterbliche Ehre
erworben hat; nur einzelne Opfer für das
Ganze haben den Ruin ihres Wohlstandes
zu betrauern.
Keine Assekuranz versichert ihnen Enescha-
digung aus dem Gesamtvermögen; — in den
patriotischen Gefühlen der braven Baiern, in
ihrem bewährten Entschlusse, keinen Kraftauf-
wand für das Wohl des Staats, für die Hei-
lung der geschlagenen Wunden zu scheuen, liege
ihre Hoffnung auf künstigen Wohlstand.
Bewohrer des Isar-Kreises, Baiern! der
allergnddigste König hat mir aufgetragen,
euch die Lage dieser unglücklichen Brüder an
das Herz zu legen, euch zu sagen, daß er ih-
nen Ersaz des Schadens nicht durch neue
Steuern, sondern durch euere Biederkeit ver-
schaffen will. Verdient Sein großmücthiges
Vertrauen durch reiche Beiträge zu ihrer Un-
terstüäzung, und vereitelt die Hoffnung der
Ungläcklichen nicht, die auf euch ruhet.