Full text: Königlich-Baierisches Regierungsblatt. 1809. (4)

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Preise stehen, bei einer längeren Dauer dier 
ser Verbälenisse gar nicht mehr zu haben 
seon dürsten , so haben Seine keaiserlich= 
königlich Oesterreichische Majestät zu befeb= 
len geruht, zur Abhilse des Bedürfnisses 
die Einleitung zu treffen, daß da, wo das 
Inland zureichende Surrogate für die frem- 
den Arzneien darbietet, diese ausfindig ge- 
macht und zur Kenntniß der Aerzte ge- 
brache werden. 
Um diese für die Menschbeie so wohlthi- 
tige Absicht desto s& neller und sicherer zu 
erreichen, haben Seine Majestärc auch die 
Ausschreibung der nachstehenden Preisfragen 
bewilliget. 
Die Modalitäten und Bedingungen für 
diejenigen, welche sich der Beantwortung 
dieser Preisfragen unterziehen, besteben in 
folgenden: 
1) Können die Ausarbeitungen in deut- 
scher, lateinischer, italienischer, oder fran- 
hössscher Sprache abgefaßt seyn; 
2) haben die Preiswerber ihren Namen 
und jenen ihres Aufenthalts in einem versiegel- 
ten Zettel der Ausarbeitung beizulegen, und 
beide mit einer Devise zu bezeichnen, wo 
sodann denjenigen, deren Schrife den Preis 
nicht erhält, dieselbe sowohl, als der uner- 
öffnete Zettel auf Begehren zurückgegeben, 
widrigenfalls aber der leztere vertilgt wer- 
den wird. 
3) Die Zeiefrist, binnen welchee die 
Preiswerber ihre Arbeiten einzusenden ba- 
ben, ist auf ein Jahr, nämlich bis lezten 
Desember 1800 festgeseze. 
—— 
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4) die Preisschriften sind an das Di- 
rektorat der medizinifchen Fakultaͤt zu 
Wien, 
5) postfrei einzusenden; 
6) zur Beurtheilung der Preiswüedig- 
keit der eingesendeten Schriftren wird, unter 
der unmittelbaren Aufsiche die ser Hefkanzlei 
eine eigene, aus vorzüglichen, theils in 
öfsentlichen Staatsdiensten befindlichen, 
tbeils der Patentpraxis sich, widmenden Aerz- 
ten zusammengesezte Kommission ernannt 
werden, deren Mitglieder sich durch Revers 
aller Theilnehmungen an der Preiswerbung 
zu begeben baben; . 
7) da es biebei auf eine wiederholte 
praktische Bestärigung der angegebenen 
Heilkräfte der vorgeschlagenen Surrogate 
ankömmt, so bat man die Zeitfrist, nach 
welcher über den Wertb der Ausarbeitung 
entschieden werden soll, auf ein weiteres 
Jabr bis Ende 1810, festgesezt. 
8) Der Preis, welcher von der erwähn- 
ten, eigens niedergesezten Kommission durch 
die Mebrbeit der Stimmen zuerkannt wird, 
besteht für jede der fünf Fragen in soo 
Stöck Dukaten in Golde. 
I. Preisfrage. 
Was gibt es im Inlande (vlelleicht im 
ganzen europdischen Kontinent) für Körper 
in den verschiedenen Naturreichen Causser 
senen, die im dermaligen Wiener: Dispen- 
satorium enthalten sind, und in dem vori- 
gen enthalren waren,) welche sich durch 
sonderbar hervorstehende, vielleicht specift- 
sche, oder in gewissen Kraneheits-Füäen
	        
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