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Königlich-Baierisches
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Negierungsblatt.
VIII. Stück. München, Mittwoch den 5. Februar 2372.
Bekanntmachungen.
Aus zug
aus
einem königlichen Rescripte an das General-
Kommissariat und die Finanz-Direktion
des Salzach-Kreises.
(Das Kriegs-Schuldenwesen der ehemaligen
Salzburger-Landschaft bettefsend.)
Wir Maximilian Joseph,
von Gottes Gnaden König von Baiern.
Aw den gemeinschaftlichen Bericht, welchen
Unser General, Kommissariat und Unsere Fi-
nanz, Direktion des Salzach: Kreises unterm
24. vorigen Monats und Jahrs über die Til-
gungsmittel und Fristen der salzburgischen
landschafilichen Kriegs= Schulden erstattet ha-
ben, ertheilen Wir denselben folgende Be-
schlüsse:
P. C.
Als Tilgungs-Fond wurde zwar in der
Veraussezung eines Bedarse von jährlich
achtzig tausend Gulden, ein ganzer Steuer-
Termin, und ein halbes Familien-Schuzgeld
in Antrag gebrachr, dieser Antrag aber mit
Buucksichtigung des geringeren Bedarfs von
fünfzig tausend Gulden auf einen halben
Scteuer-Termin neben dem halben Familien-
Schuzgelde gemindert.
Da Wir indeß für das laufende Etats-
Jahr, über das bereits ausgeschriebene Fa-
milien= Schuzgeld, diese Auflage nicht wei-
ter verrielfältigen wollen, so verordnen Wir
vorerst die Erhebung von Drei: Viertheilen
eines Steuer: Termins zur Kriegsschulden-
Tilgung des gegenwärtigen Etats,= Jahrs,
wobet jedoch die übliche Zulehensteuer ausser
Anschlag zu belassen ist, sonach die Zulehen-
Besizer mit einer Erhöhung dieser Abgabe zu
verschonen sind.
In wieferne in den folgenden Jahren die-
ser unmittelbar aus dem Steuer, Kapitale
fliessende Tulgungo: Fond ganz, oder zum
Theil durch eine nach der Norm des Familien-
Schuzgeldes regulute Abgabe furrogirr wer-
den sell, hierüber erwarten Wir serner Zeit
besonderes Gutachten.
Müunchen den 27. Jänner 1872.
Mar Josevb.
Graf von Montgelas.
Tuf königlichen allerhdchsten Befehl
der General= Sekrerch
Baumüller.
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