zezogen werden dürften, und indem den weniger
Besoldeten unter ihnen der Anspruch auf Ent-
schädigung gesichert worden ist, glaubt der
getreue Landtag auch die Billigkeit nicht ver-
letzt zu haben.
Das Talent des Seminaristen Voll-
rath, welches er im Unterricht mit Taub-
stummen gezeigt und zum Theil weiter ent-
wickelt hat, ist dem getreuen Landtag eine
erfreuliche Erscheinung gewesen, und er fühlt
daher das Bedauerliche um so mehr, bey der
dermaligen Nothwendigkeit, jede neue Aus-
gabe zu vermeiden, die in Antrag gebrachten
400 rthlr. zu seiner vollkommnern Ausbil-
dung nicht verwilligen zu können. Indeß ist
er gern bereit, fallo eine Summe von 200
rthlr. diesem Zwecke genügte, dieselbe ein für
allemal zu verwilligen,
Die looo rthlr. anlangend, welche zur
Herstellung eines gesündern Lokals für ei-
nige Klassen des Gymnasiums zu Eisenach
in Antrag gebracht worden sind, ist der
getreue Landtag der Meinung, daß beny Er-
füllung des ausgesprochenen Wunsches, nur
Ein Landschaffts-Collegium bestehen zu las-
sen, vielleicht ein diesen Antrag unnöthig
machendes Lokal, ohne beträchtlichen Auf-
wand, gewonnen werden könne.
Für die Zurückerstattung der seit dem
sten October r818. jährlich aus Großher=
zoglicher Kammer bezahlten ro0 rehl. an
den Gehülfen des Professor Schneider am
Eisenachischen Gymnasium, kann sich der ge-
treue Landtag, nach den in seinen Dorn-
burger Verhandlungen hierüber auögespro-
chenen Ansichten und Grundsähen, nicht be-
stimmen; für die Zukunft hingegen und zwar
vom usten Januar 182 r. an findet er keinen
Anstand, diese roo rthlr. auf die Landes-
kasse zu übernehmen.
Endlich sind dem getreuen Landtage mit-
telst des hochsten Decrets vom Sten Februar
d. J., zwey Berichte des Ober-Conststoriums
401
und der Landes-Direction zu Eisenach, we-
gen Verbesserung der dasigen Buͤrgerschulen
und Unterstützung des Landschullehrer= Fonds
des Eisenachischen Kreises mitgetheilt worden.
Ueber das darin zu diesem Zwecke ange-
sprochene Kapital von ro rthlr. nebst In-
teressen und die aus dem Frucht-Magazin=
Fonds zu entnehmende Summe steht aber
dem Landtage keine Verwilligung zu, indem
das Kapital von 1000 rthlr. von Ihro
Kaiserliche Hoheit, der Frau Erbgroßherzo-
gin dem Stadtrathe zu Eisenach zu beliebi-
ger wohlthätiger Verwendung geschenkt wor-
den ist, der Frucht-Magazin-Fonds aber
schon seine anderweite gemessene Bestimmung
hat. rv**l
Der getreue Landtag.
Beylage D. 5.
Höchstes Deeret
vom 26ften December 1826.
Brand-Assecurations-Angelegen-
heiten bekr.
Se. K. H. der Großherzog, haben von
der im Laufe dieses Jahres erschienenen und
in einem Abdruck hier anliegenden Herzogl.
S. Gothaischen Regierungs = Bekanntma-
chung, über den Stand und die 50jährige
Wirksamkeit des dortigen Brandversicherungs-
Instituts, Anlaß genommen, dem Großherz.
bandschaffts-Collegium die Entwerfung und
Einsendung einer ähnlichen Rechenschaffto--
Ablegung und Uebersicht über die hiesige,
ebenfalls seit 50 Jahren bestehende Brand-
versicherungs-Anstalt aufzugeben.
Diesem höchsten Befehle hat das gedachte
Collegium durch die im Entwurf bepliegende
Bekanntmachung nachzukommen, so weit
thunlich war, sich bestrebt, welche, nach dem
ausdrücklichen Willen Sr. K. H., vor deren