Full text: Großherzoglich Sachsen Weimar-Eisenachisches Regierungs-Blatt aufs Jahr 1823. (7)

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und einen Ausfall oder Ausstand hinsichtlich des ersten oder zweyten Theiles der Orts- 
Hmuote bewirkten, von dem Landschafes-Kollegium oder sonst, von welcher Behörde es sey, 
in einem anderen Jahre neben dem ersten oder zweyten Theile der Orts-Quote des ane 
deren Jahres zur Umlegung und Vertheilung unter die Steuerpflichtigen des Ortes ge- 
bracht werden; sondern es bewendet nach §. 10 dieses Regulatives dabey, dasi jeder nur 
so viel und mehr ulcht jährlich an Einkommensteuer zu leisten hat, als ihm zum Behufe 
der Orts-Quote, wie sie jährlich in Gemähheit der ständischen Bewilligung zu leisten ist, 
durch die Vertheilungs= und Erhebungsrolle desinitiv als sein Anthell Regulativ'gemäß 
zugetheilt worden, so daß Reste und Kaduzitäten, auch Erlasse, lediglich die Steuerkasse 
treffen, wohlverstanden jedoch, daß die Reste von den einzelnen Restanten neben der zu 
leistenden Steuer des laufenden Jahres mit vollem Rechte und der größten geseblichen 
Strenge beyzutreiben sind. 
8. 49. 
Kommt es jedoch im Lause des Jahres vor, daß Personen aus dem Auslande in den 
Drt ziehen, oder daß Personen des Ortes selbst ein Gewerbe und einen Erwerb in sol- 
chem herstellen, eine bürgerliche Nahrung begründen, welche zur Zeit der erfolgten jährli- 
chen Einschäbung noch gar nicht im Orte waren, oder ein Gewerbe und einen Erwerb 
noch nicht erieben, ein steuerbares Elnkommen gar noch ulcht vergaben: so sind solche, 
jedoch mit Ausnahme solcher Steuerpflichilgen, welche einen zum zweyten Theile der Orts- 
Quole beytragspflichtigen Dienst (d. h. einen Privat-Dienst) antreten, durch die Steuer- 
vertheiler sofort noch nachtröglich einzuschkhen, und haben von dem Steuerbetrage, der 
ihre Klasse trisst, im Laufe des Jahres noch so vlel zu entrichten, als nach Maßgabe 
der Zeit, in welcher ihre Steuerbarkeit im Orte erwächst, sich verhältnißmäßig gebährt. 
Da die Kaduzitäten und Erlasse der Steuer kasse zur Last fallen: so verstehet es 
süch auch, daß sie zu einiger Kompensation diese, durch nachtrágliche Einschäbung entste- 
henden Zuwächse beziehen muß. 
Deshalb sind von solchen nachtraglichen Einschätungen jeder Zeit dem Steuereinneh= 
mer die Einschähungs, Urkunden selbst durch die Obrigkeit, in den Stédten durch den 
Stadtrath, zur Erhebung einzureichen, zugleich aber ist auch von der Ortsbehörde bericht- 
liche Anzeige bey dem Großherzoglichen Landschafts-Kollegium nothwe ndig zu thun.
	        
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