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Mund des Verunglückten einblasen, während man die Nasenlöcher zuhält, die man her-
nach ##fnet, um die Luft heraus zu lassen, worauf man von Neuem einbläßt und so
sortfährt.
Wenn ein Blasebalg fehlt und Niemand sich zum Elnblasen mie dem Munde ent-
schließen könnte: so muß man wenigstens mit den Händen durch — nicht gewaltsa-
mes — Zusammendrücken der Brust eine so große Menge Luft als möglich auspressen, und
dann abwechselnd den Druck bald anwenden, bald aufhören lassen, um — das natürliche Ath-
men in etwas nachahmend — die athmosphärische Luft in Verhältniß der aus der Lunge
auögepreßten Luft einströmen zu lassen.
5) Wenn hierauf keine Lebenszeichen erscheinen: so wende man ein warmes Bad an;
dieses muß lauwarm seyn und aus einem Theile kochenden und zwey Thellen kalten Was-
sers bereitet, bey anhaltendem Gebrauche dek Bades das Kälterwerden desselben verhütet und
durch Zuschütten warmen Wassers stets die gleiche lauwarme Temperatur erhalten werden.
Die Wanne muß tief genug seyn, um den Körper vollkommen mit Wasser bebeckt zu haben,
der Kopf des Verunglöckten aber außer dem Wasser aufrecht erhalten werden. Während
des Bades wird das Reiben längs dem Räckgrathe und der Brust fortgeseht. Kann man
aus Mangel einer Badewanne oder elner hinlänglichen Menge warmen Wassers kein Bad
anwenden: so lasse man Chamillen, Melisse, Krausemünze, Feldthymian rsc. mit heißem
Wasser aufgießen, tauche Tücher hineln und schlage dieses über die Brust, öber den Unterleib
und um die Arme und Beine, wobey man Sorge tragen muß, daß die Tücher stets warm
erhalten werden.
6) Nach dem Bade bringe man warme Backsteine oder Wärmslaschen an die Fußsohlen.
Abwechselnd spritze man oft kaltes Wasser auf die Herzgrube, oder lasse es, so hoch man
kann, Tropfenweis auf die Herzgrube, die man immer wieder abtrocknet, herabfallen.
7) Man giebt Klpstiere von lauwarmen Wasser, Wasser mit Salz, Chamillen oder
Melissen-Aufguß; wenn dieses unwirksam wäre, von Essig oder auch von Tobaksrauch —
lehtere, indem man zwey brennende Tobaköpfeisen auf einander stürzt und das Rohr der
einen mit Oel bestrichen in den After des Verungläckten bringt, während man durch das
Kohr der andern blätzt, und so den Tobakérauch durch erstere in den Mastdarm treibt.
9) Ist eine Elektrisir-Raschine oder ein Galvankscher Apparat vorhanden: so wird der